Ernst Herbsts gesammelte Urkunden, Regesten, Texte, Vorträge und Erzählungen
zur

Geschichte der Deutschordensritter in ihrer Ballei Sachsen

Vortrag:
Johann von Lossow
Hauptmann des Amtes Egeln und Ritterbruder des Deutschen Ordens

Inhalt
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  • 1. Bauen in der Börde
  • 2. Reformer im Deutschen Orden
  • 3. Reformer im Erzstift
  • 4. Ende und Erbe
  • * * * * *

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    In den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts fand ich in Carsteds Atzendorfer Chronikin einer Fußnote den Hinweis auf Bürgerrechtskämpfe im 16. Jahrhundert:
    Als 1561 der Egelnsche Amtshauptmann Hans v. Lossow die Atzendorfer Einwohner zu Hand- und Spanndiensten heranziehen wollte, beriefen sie sich in einer Eingabe an das Domkapitel, dass ihnen Erzbischof Erich [1283-95] ao. dm 1292 im Einverständnis mit dem Domkapitel ihre Freiheiten urkundlich verbrieft habe, besonders, dass sie nicht vor das Gericht zu Egeln gehörten, auch nicht dienstpflichtig wären. Staatsarchiv Magdeburg Rep. A3a Titel LXVIII Nr.75001
    Seither bin ich auf der Suche nach Spuren des Lebens und Wirkens des Mannes Lossow im Magdeburger Dom, in Egeln und Wolmirsleben, in den Orten der ehemaligen Deutschordenskommenden Bergen bei Seehausen/Börde, in Dorfkirchen im Elbe-Havel-Winkel, besonders aber in den Archiven des Landeshauptarchivs Sachsen-Anhalt in Magdeburg, Wernigerode und Dessau und in Stadt- und Kirchenarchiven fündig geworden. Im Egelner und im Hadmerslebener Stadtarchiv wurde noch nicht gesucht, auch nicht im Archiv des Klosters Marienstuhl. Mit großer Wahrscheinlichkeit sind dort auch Spuren des Luchses aus dem Katzenwinkel002zu finden.

    1. Bauen in der Börde

    1524 wurden Stadt und Amt Egeln vom Kardinal Albrecht, Erzbischof zu Mainz und Magdeburg und Bischof zu Halberstadt,003dem Domkapitel auf Wiederkauf verkauft.004Der besorgte Landesvater Albrecht IV. versammelte im April 1525 die Ritter aus dem Erzstift und dem Kurfürstentum Brandenburg auf der Burg Egeln, bevor sie nach Frankenhausen zum Schlachten der aufständischen Bauern zogen.005
    Stadt und Amt Egeln wurden dann 1531 von den Domherren Joachim Edler von Plotho und Georg von Byla erb- und eigentümlichfür die Baumeisterei des Domkapitels erworben - der Kunstfreund und Schuldenmacher Kardinal Albrecht sah wohl keine Chance, dieses Pfand jemals wieder einzulösen. Im Domkapitel kamen Stadt und Amt zur Baumeisterei.

    Die Baumeistereioder Fabrikwar einerseits ein Verwaltungsbereich des Domkapitels - wie die Schatzmeisterei mit dem Thesaurarius oder die Kellermeisterei mit dem Cellerarius, dem Kellermeister. Zugleich waren diese "Meistereien" die Pfründen der Domherren.

    Zum Amt Egeln gehörten ursprünglich die Burg Egeln mit ihrem Grundbesitz und ihren Leuten und die Dörfer Bleckendorf, Schwaneberg, Egeln-Altemarkt und Tarthun. 1537 kam Etgersleben dazu.006

    Unter dem Hauptmann Lossow wurden die Grenzen des Amtes Egeln in Richtung Osten erweitert: 1561 wurde Atzendorf einverleibt, 1563 Wolmirsleben mit dem Vorwerk Altona.007
    Der Amtshauptmann war wirtschaftlich für das Eigengut des Amtes und seiner Vorwerke, für die Durchsetzung der Hand- und Spanndienste der Bauern und Kossaten seiner Dörfer und für die Eintreibung der vielfältigen Abgaben von den Dörfern und Lehngütern und ihre Weiterleitung an die Baumeisterei des Domkapitels verantwortlich, natürlich auch für die Instandhaltung und Verbesserung der Burggebäude.
    Als Vertreter der Landesobrigkeit war er Gerichtsherr des Landgerichts vor der Burg Egeln und zuständig für die Bekanntgabe und Einhaltung der Gesetze und Verordnungen des Landesherren.
    Schließlich und nicht zuletzt - gerade in kriegerischen Zeiten wie dem 16. Jahrhundert - war er der militärische Befehlshaber des Aufgebots an Rittern und Bauern seines Amtsbereichs und zuständig für den Grenzschutz an der Bode.
    In der Festschrift zur 1050-Jahr-Feier der Stadt Egeln008wird auf die rege Bautätigkeit und den Umbau der Burg zu einem Renaissanceschloss um 1560 hingewiesen. Wahrscheinlich kam es nach der Wiederherstellung der Rechte des Magdeburger Domkapitels im Frieden von Wolmirstedt 1558in dessen Ämtern zu geordneten Verhältnissen. Die Bauten in der Burg fallen in die Zeit Lossows. Am Schloss gibt es dafür wohl kein steinernes Zeugnis - dafür aber am Kornhaus, der Storchenscheune. Die war mit ihren mächtigen hohen Mauern auch eine Verteidigungsanlage im Falle einer Belagerung.

    Das Bistum Halberstadthatte sich 1566 nach 68 Jahren der Personalunion seiner Bischöfe und der Erzbischöfe von Magdeburg von Magdeburg und seinen brandenburgischen Erzbischöfen getrennt und den Herzog Julius Heinrich von Braunschweig-Wolfenbüttel zum Bischof und Landesherrn gewählt. Der war ein berühmter Hexenjäger, er ließ in seinem Herrschaftsbereich zahllose Hexen und Zauberer verbrennen. Die Bodeniederung war wieder eine wirkliche Landesgrenze und Burg Egeln eine Grenzfestung geworden.

    Eine Kartusche aus Lossows Zeit ist an der Wand der Storchenscheune immer noch vorhanden, die Inschrift lautet:009
    Marchio Brandenburgen: Diocoesis . huius
    jam Sigismundis Archiepiscopum a[git]
    C[an]onicos inter reverendos estque dekanus
    nobilis a Molndorf nomine Christophorus
    cum per Johannem a Lossav haec Jussu dominorum
    Divino auxilio est aedificata domus
    Anno dni. M D L X
    [folgendes abgeblättert]
    Unter dem Markgrafen von Brandenburg Sigismund, jetzt Erzbischof dieser Diözese, wurde das Werk von den Domherren betrieben und gefördert, unter ihnen der Dekan von Möllendorf, genannt Christophorus, erbaut wurde dieses Haus durch Johann von Lossau mit Gottes Hilfe im Jahre des Herrn 156?.010
    Interessant daran ist, dass der kleine Hauptmann Lossow seinen Namen neben die Namen des mächtigen Erzbischofs Sigismund, Markgraf von Brandenburg, und des Obersten der Domherrn, des Dechanten Christoph von Möllendorf, und neben den Namen Gottes als Bauhilfsarbeiter in Stein hauen ließ.

    Sigismundwar von 1553 bis 1566 der letzte katholische Magdeburger Erzbischof; die Nachfolger hießen dann Administrator. Christoph von Möllendorf war 1560 zum lutherischen Bekenntnis übergetreten - Lossow hielt es mit beiden.

    Es ist zu vermuten, dass Lossow sich bei den Domherren Kracht, Baumeister und zuständig fürs Amt Egeln, und Lattorff, Senior und Eigner der Obödienz Gramsdorf, für die Eingliederung Atzendorfs ins Amt eingesetzt hatte. Beide Domherren waren Gönner ihres Hauptmanns. Lossow hatte 1550/51 unter Kracht und im Belagerungsheer vor Magdeburg gekämpft. Lattorfs Bruder Hans war Komtur012der Deutschordenskommende Buro bei Coswig/Anhalt, der hatte gemeinsam mit anderen Ritterbrüdern Lossow im Jahre 1558 eingekleidet, das heißt nach einem Probejahr als Vollmitglied in den Orden aufgenommen.

    Joachim von Lattorff, 1504 Baccalaureus in Wittenberg, seit 1514 Domherr in Magdeburg, war auch Dompropst in Havelberg und in Halberstadt und ein Freund und der Testamentar Georgs von Anhalt (1507-1553; seit 1526 Dompropst und seit 1530 zugleich Fürst von Anhalt-Dessau).012

    Albrecht Kracht von Plessewurde 1488 als jüngerer Sohn des Henning von Kracht und seiner Frau Sophia in Löderburg geboren, er war schon 1502 Domherr in Magdeburg. 013
    Wie Lattorf und auch Melchior von Arnstedt, des Erzbischofs Schlosshauptmann von Calbe014, gehörte Kracht zu den Wohltätern und Freunden, den Sponsoren des katholisch gebliebenen Zisterzienserinnenklosters Marienstuhl in Egeln.015
    1567, zwei Jahre vor seinem Tode, stiftete Kracht das Trinitatishospital in Egelnfür acht obdachlose Männer und zwei Wärterinnen, das vom Amt Egeln versorgt wurde. Dem Amt überschrieb er als Gegenleistung acht Hufen Landes in Wolmirsleben.016Krachts Wappen mit den beiden Raubvogelkrallen kann man immer noch am ehemaligen Hospital sehen. (Sein Leichenstein mit der lebensgroßen Figur steht im Kreuzgang des Magdeburger Doms.) Ursprünglich gehörte zu jeder Deutschordenskommende ein Hospital - in der Gründerzeit des Ordens war es wichtiger als eine Kapelle. Aber gegen Ende des 16. Jahrhunderts gibt es in den Visitationsprotokollen der Ballei017Sachsen keinen Hinweis auf ein Hospital bei einer ihrer Kommenden.
    Es wurde glaubhaft überliefert, dass der alte Domherr Kracht, der dem Katholizismus treu geblieben war, nichts von der lutherischen Lehre hielt, man könne allein durch den Glauben eine Eintrittskarte ins Paradies erwerben. Er meinte, auch die guten Werke bei Lebzeiten hätten einen Einfluss auf den Platz, den man nach dem Tode im Jenseits einnehmen dürfe.018

    Möglich, dass auch Lossow als Ordensritter meinte, ein Hospital könne seinem Seelenheil dienlich sein.

    Die Eingliederung Atzendorfs ins Amt Egeln erfolgte in konzertierter Aktion mit dem Aufbau des Vorwerks Altonabei Wolmirsleben.
    Ein Mann namens Hans Gittelt hatte 1561 seinen Besitz in Wolmirsleben aufgegeben, den sein Vorfahr Hans Gittelt 1490 als freien Hof und Vorwerk mit 11 freien Hufen vom Kloster Berge (vor Magdeburg) gepachtet hatte.019Das Domkapitel kaufte den Hof vom Kloster, dabei wurde der jährliche Erbenzins von 44 Talern gegen 700 Taler Schulden des Klosters verrechnet. Im März 1561 bestätigte Erzbischof Sigismund auf der Moritzburg in Halle den Kauf.020Ob das Grundstück schon vorher Altona/Altena021hieß, war noch nicht zu ermitteln.022Der Hof lag an der Bode neben dem Hafen, der dem Kloster Berge gehörte.
    Das Objekt diente vermutlich auch dem Grenzschutz des Erzstifts. Hauptmann Lossow war ein erfahrener Krieger - er hat an mindestens einem Kreuzzug nach Ungarn teilgenommen und hatte in Feldzügen unter dem Herzog bze. Kurfürsten Moritz von Sachsen gedient. Durchaus möglich, dass die Domherren ihn vor allem aus diesem Grunde als Hauptmann einsetzten und seinen Herrschaftsbereich ständig ausdehnten: in Richtung Osten an der Bode entlang nach Wolmirsleben, Tarthun und Unseburg, das er vermutlich für die Mönche von Riddagshausen unter seine Fittiche nahm. Sein Revier an der Bodelinie grenzte an das Gebiet derer von Kracht: das Haus Athensleben mit Löderburg und Rothenförde. Nach Westen wurde das Gebiet durch die Unterstellung des Amtes Hadmersleben erweitert.
    Wirtschaftlich sollte Altona als Vorwerk des Amtes Egeln genutzt werden. Für den Bau und den Betrieb fehlte es an Personal. Wer auf die Idee kam, wird ewig im Dunkeln bleiben - aber zeitgleich mit dem Erwerb von Altona wurde Atzendorf zum Amt gelegt, und der Amtshauptmann ließ die Atzendorfer den Acker des Vorwerks bearbeiten, das Erntegut fort und das Baumaterial heran transportieren.
    Um 1600 standen im Vorwerk Altona in Lohn und Brot: ein Hofmeister, des Hofmeisters Frau, ein Schirrmeister, ein Enke (Jungknecht), ein Pflugjunge, ein Hausknecht, ein Kuhhirte, ein Schweinehirte, ein Futterschneider, vier Mägde und der Zehender023- der sicherte die Einnahmen des Amtes und der Domherren aus den Zehnten und anderen Abgaben der Untertanen, Lehnsleute und Pächter.
    In der Saison - beim Pflügen und Bestellen und in der Ernte - wurden auch später noch Hand- und Spanndienste der Atzendorfer eingesetzt. Im Steuerprofessionsprotokoll von 1683 findet sich bei den meisten Atzendorfer Höfen die Position Burgfest zwei Tage024- worunter nicht wie heutzutage eine Festlichkeit auf der Burg Egeln zu verstehen ist, sondern die Kurzform von "feste Burghanddiensttage".
    Eine verteidigungspolitische Bedeutung Atzendorf könnte sich daraus ergeben haben, dass es auf einer nahezu geraden Verbindungslinie zwischen der Burg Egeln des Domkapitels und dem Schloss Calbe des Erzbischofs lag. Man kann sich vorstellen, dass Läufer oder Reiter auf dem kürzesten, etwa 25 Kilometer langen Weg von Egeln über Wolmirsleben, Atzendorf und den Wartenberg nach Calbe eilten -- oder dass Lichtsignale mit Hilfe von Spiegeln bei Tage und mit Feuern bei Nacht über die Kirchtürme von Wolmirsleben und Atzendorf und die Warte auf dem Wartenberg gesendet wurden. Dass der Bergfried der Burg Egeln aus solchem Grund in jener Zeit erhöht und mit der schönen Schweifhaube bedeckt wurde, kann man auch nur vermuten.

    Lossow hinterließ in Wolmirsleben Spuren in Steinen.
    Als 1912 die Beschreibende Darstellung der Bau- und Kunstdenkmäler ... des Kreises Wanzlebenerschien, standen die Gebäude des ehemaligen Vorwerks noch. Heute findet man nur an einem Wohngebäude eine Steinplatte mit der Inschrift:
    ANNO DOMINI MDLXV [1565] CANONICI ECCLESIAE CATHEDRALIS
    MAGDEBVRGENSIS HOC AEDIFICIVM PER IOHANNEM A LOSSOW
    CAPITANEUM IN EGELN EXSTRVI CVRAVERVNT
    Im Jahre des Herrn 1565 haben die Domherren in Magdeburg dieses Gebäude hier unter Johann von lossow Hauptmann von Egeln erbauen lassen.
    Der Stein befand sich ursprünglich über der Haustür. Und an einem Gebäude rechts vom Haupteingang, inzwischen abgerissen, konnte man lesen:
    AUSPICE CHRiSTO
    INCLVTVM METROPOLITANAE ECCLESIAE AGDEBVRGENSIS COLLEGIVM HAEC QVAE CERNIS AEDIFICIA VIATOR SIBI ET POSTERIS EXSTRVI CVRAVERIT. SI PREATEREA ET SINGVLORUM EIVSDEM COLLEGII CANONICORUM NOMINA SCIRE VOLENS EA HIC VNA CVM FAMILIARUM ARMIS GENTILITTIS APPOSITA SPECTARE LICET COEPTVM EST AVUTEM OPVS PRAEFECTUM IOHANNEM A LOSSOW ANNO MDLXIIII [1564] ET DIVINO FAVENTE NVMINE ABSOLVTVM TRIENNO [1567]
    Im Zeichen Christi
    Dieses Gebäude wurde durch das berühmte Kollegium der Erzbischofskirche in Magdeburg errichtet. Auch sollen Einzelne des Domherrenkollegiums genannt sein, die gemeinschaftlich mit ihren Familien und nahewohnenden bekannten Edlen zur Ausstattung beigetragen haben. Das Werk wurde vom Hauptmann Johann von Lossow anno 1564 begonnen und begünstigt durch göttliches Wohlwollen nach drei Jahren vollendet.
    025
    Dazu gehörten fünfzehn Wappensteine - von vierzehn Domherren, die damals nach Flucht und Vertreibung erst nach Egeln, dann ins Ausland in die Kurmark Brandenburg, wieder auf der Dombreite in Magdeburg lebten, und vom Hauptmann Lossow.
    Als 1949 einige Wirtschaftsgebäude der Domäne, des ehemaligen Vorwerks, abgerissen wurden, hat Johannes Wetter, der Lehrer der katholischen Schule in Wolmirsleben, dafür gesorgt, dass die neun am besten erhaltenen Wappen an der Nordwand der Kirche angebracht wurden.026Dort kann man sie heute noch betrachten. Lossows Wappen gehört dazu.
    Zum Domkapitel gehörten damals Christoph von Möllendorf, Dechant; Albrecht Kracht, Senior; Balthasar von Rintorff, Kantor; Liborius von Bredow, Thesaurarius; Franz von Königsmarck, Andreas Holtzendorf, Johann von Randow, Werner Edler von Plotho, Johann von Bothmer, Georg von Plotho, Johann von Werder, Wichard von Bredow, Levin von der Schulenburg und Busse von Britzke.

    Der Hauptmann Lossow beschränkte seine Bautätigkeit nicht auf die Burg Egeln und das Vorwerk Altona. Im Protokoll der Kirchenvisitation von 1583/84027kann man bei Bleckendorf lesen:
    Weil Bericht eingekommen, das die Kirche, Pfarre und Küsterei ganz baufällig, dach- und fachlos und sehr verfallen sei, auch die Wände am Kirchhofe mehresteils zerfallen, so hat der Herr Landtcompthur und Hauptmann [Johann von Lossow] allhier zu Egeln auf Gutachten der Herrn Visitatoren auf sich genommen, solche Dinge in der Person oder durch jemand anderen von Amts wegen förderlichst besichtigen zu lassen und auf Mittel und Wege zu gedenken, wie solche Gebäude der Notdurft nach wiederum in Bau und Besserung mögen gebracht und dadurch zuvorgekommen werde, dass es endlich nicht gar in Haufen falle.028
    In Bleckendorf scheint Lossow nicht so solide wie andernorts gebaut zu haben, denn schon 1706 wurde an der Stelle der alten Kirche eine neue erbaut, die 1876 durch den jetzigen Bau ersetzt wurde.029

    Als Hauptmann des Amtes Hadmerslebenhat er auch dort gebaut. Am Turm des Burgkomplexes ist die Jahreszahl 1586 zu finden.

    Nachdem Lossow von seinen Ritterbrüdern der Ballei Sachsen 1572 für das Amt des Landkomturs vorgeschlagen worden war, begann er seine Bautätigkeit von Egeln und Wolmirsleben nach Bergen bei Seehausen/Börde, Remkersleben und Großrodensleben zu verlagern.
    Aus welchen Gründen auch immer - wahrscheinlich politischen, nämlich seiner Bindung an das Magdeburger Domkapitel - hatte er entschieden, seinen Sitz nicht in der Landkomturei Lucklum im Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel zu nehmen, sondern Bergen im Erzstift Magdeburg als seinen Alterssitz auszubauen. Dort hinterließ er die Kommendekapelle, Wohn- und Wirtschaftsgebäude mit Inschriften, seinem Kopf in Stein und seinem Wappen mit dem aufspringenden Luchs. Die jüngste Kartusche mit Lossows Namen trägt die Jahreszahl 1601 - da war er schon 79 Jahre alt.
    Aber bis 1588 hat er immer wieder von Egeln aus regiert - einige seiner Briefe in Ordensangelegenheiten wurden dort datiert.030

    2. Reformer im Deutschen Orden

    Von 1558 bis 1588 war Lossow zugleich Vollmitglied des Deutschen Ordens - Ritterbruder - und Hauptmann des Magdeburger Domkapitels auf Egeln, in den letzten Jahren auch auf Hadmersleben. Es scheint, als habe Lossows Beispiel als ordensritterlicher Hauptmann Schule gemacht. 1599 unterschrieb eine oppositionelle Fraktion von sieben Ritterbrüdern der Ballei Sachsen einen Brief031an den Hoch- und Deutschmeister Maximilian.032Unter den Rittern, die gegen die Kandidatur des Henning von Britzke als Nachfolger Lossows protestierten, waren die Hauptleute von Zilly im Bistum Halberstadt (unweit der Kommende Langeln), von Alvensleben (bei Neuhaldensleben) und von Egeln und Hadmersleben. Der Hauptmann der beiden letztgenannten Ämter war damals Friedrich Schütze.
    Man kann das so interpretieren, dass der Deutsche Orden damit im protestantischen Raum Magdeburg-Halberstadt ein Gebiet unter Kontrolle hatte, das größer war als der Bereich seiner Kommenden. Der Orden war straff organisiert, er arbeitete nach dem Führer- oder Kommandoprinzip - der unbedingten Unterordnung unter die Weisungen des Vorgesetzten auf der Kommandolinie vom Kaiser über den Deutschmeister (seit der Umwandlung des Ordensstaates Preußen in ein weltliches Herzogtum im Jahre 1525 gab es einen Hochmeister nur noch dem Titel nach), die Landkomture der Balleien, die Komture bis zu den Brüdern - Ritter-, Priester- und Laienbrüder. Die Familiaren - Sponsoren - des Ordens unterlagen und unterliegen nicht der Ordensdisziplin.
    Als im Jahre 1574 eine Inspektion der Ballei Sachsen stattfand, wurden im Protokoll die neun Kommenden mit ihren Landesherrschaften aufgezählt:
    Lucklum im Fürstentum Braunschweig; der Hof Bergen (gehörte zum Haus Lucklum) im Stift Magdeburg; Weddingen bei Goslar unter Braunschweig; der Hof Göttingen in der Stadt Göttingen, die Herzog Erich von Braunschweig zugehörig war; Langeln unter dem Grafen von Stolberg; Aken unter dem Stift Magdeburg; Buro unter Anhalt; Dahnsdorf unter dem Kurfürsten zu Sachsen im Amt Belzig; Dommitzsch unter Kursachsen.033
    Damals waren anscheinend noch keine Ritterbrüder als Amtshauptleute eingesetzt, denn im Personalverzeichnis des Protokolls wird keiner genannt. Oder das war ein so streng gehütetes Geheimnis, dass es den Visitatoren des Deutschmeisters nicht verraten, zumindest nicht ins Protokoll aufgenommen wurde. Zwischen dem Landkomtur und dem Deutschmeister gab es außer dem Schriftwechsel in mehr oder weniger großen Zeitabständen mündliche Beratungen in Mergentheim. Was dort besprochen wurde, ist kaum in einem Protokoll zu finden. Es ist auch nur einem Zufall zu danken, dass bei der Suche nach einer ganz anderen Information die Unterschriften der domkapitularischen Amtshauptleute im Deutschen Orden gefunden wurden. Nach der Satzung durfte ein Ordensbruder keinen anderen Vorgesetzten haben, als seinen Ordensoberen - es sei denn mit ausdrücklicher Genehmigung des Ordens, z.B. beim Kampf gegen die Heiden in Ungarn oder an der Ostfront in Preußen und Livland. So stand noch 1606 in den Ordensstatuten, dass nur Kandidaten aufgenommen werden sollten, die keinem Herrn oder anderem Menschen, geistlichen oder weltlichen Standes, verpflichtet und verbunden sind, sondern in allem frei und ledig sein sollen.034
    Die Frage, ob der Deutsche Orden als fünfte Kolonne von Papst und Kaiser neben den katholischen Klöstern und den ganz im Verborgenen wirkenden Jesuiten für die Gegenreformation im reichen und begehrten Erzstift Magdeburg wirkte, muss unbeantwortet bleiben. Vermutlich könnten die Archive des Vatikans darüber Auskunft geben - aber wer wird sich wegen einer so unwichtigen Frage schon auf die Reise nach Rom begeben? Da sucht man doch lieber in der Kloake von Luthers Wohnhaus nach Devotionalien des Reformators. Wir können nur feststellen, dass in der Nähe der Wirkungsstätten Lossows und seiner Komture zumindest vier katholische Nonnenklöster dem Druck der Reformation standhielten: die Zisterzienserinnenklöster Wasserleben/Waterler bei Langeln, Meyendorf bei Bergen und Marienstuhl in Egeln und das Benediktinerinnenkloster in Hadmersleben. Man kann das als Verschwörungstheorie abtun und glauben, die Päpste und die katholischen Kaiser des Hauses Habsburg hätten sich mit dem Verlust von Macht und Reichtum in Norddeutschland abgefunden und seien erst zu Beginn des 17. Jahrhunderts 30 Jahre lang mit Heeresmacht gegen die Ketzer zu Felde gezogen.
    Es gibt freilich auch eine einfachere Erklärung für die ordensritterlichen Hauptleute: der Landkomtur Lossow und seine Nachfolger nutzten ihre Beziehungen zu den Landesherren, um mehr Ritterbrüdern einen Job zu sichern als sie Komtureien zu vergeben hatten.

    Eine Anmerkung zum Hauptmann Friedrich Schütze. Er war der verantwortliche Amtshauptmann und Gerichtsherr, als 1612 in Egeln ein Hexenprozess gegen Orthia Lindemann geführt wurde,035der bekanntlich mit dem Tod der angeklagten und gefolterten Frau endete.036Friedrich Schütze wurde 1632 in einem Protokoll als Komtur der Deutschordenskommende Dahnsdorf genannt.037.
    Ob Lossows unmittelbarer Nachfolger und Schützes Vorgänger in Egeln Christoph von Eichstedt (1588 bis 1598?) ein Ordensritter war, ließ sich noch nicht feststellen. Eichstedt war wie Lossow zugleich Hauptmann von Hadmersleben.038

    Joachim von Hopfkorb/Hopkorff war nachweislich im Jahre 1610 zugleich Hauptmann des Amtes Wolmirstedt und Komtur zu Aken.039

    3. Reformer im Erzstift

    Atzendorf war seit Jahrhunderten - wahrscheinlich seit 1258 - einem Domherren direkt unterstellt gewesen. Da galt wohl der Spruch: Unterm Krummstab ist gut leben. Jedenfalls behaupteten Atzendorfer 1568 in einem Artikelbrief, der eingangs zitiert wurde, dass sie seit je und allerwege über Menschengedenken von allen Diensten und Beschwerungen nicht mehr denn zwölf Gulden ihrem Herren, so das Dorf innegehabt hat, überreicht haben. Wann solches geschehen ist, sind sie von allen Diensten und Beschwerungen frei gewesen.040
    Am Freitag nach Peter und Paul0411561 schloss das Domkapitel, vertreten durch den Dekan Christoph von Möllendorf, mit dem Senior und Obödientiar von Gramsdorf, Joachim von Lattorff, einen Vertrag. Das Dorf Atzendorf wurde aus der Obödienz ins Amt Egeln gelegt, das der Bauermeisterei unterstand - mit allen seinen zubehörungen, jurisdiction und gerechtigkeiten., so bis daher dem obedientiario daran zugestanden- renten, pächten, zehenden, geschoss, zinsen, gerichten, gerichtsfällen und wie das ferner namen hat, auch diensten und frönen.
    Der Senior erhielt eine Entschädigung.042
    Am Freitag nach Exaudi0431561 einigten sich die Atzendorfer Ackerleute, d.h. die Bauern, die Vollspänner, mit dem Domkapitel, und alle Einwohner leisteten dem Domherrn und Baumeister Albrecht Kracht in Egeln den Huldigungseid.
    Damit war die kleine Gebietsreform, die Ausdehnung der Grenzen des Amtes Egeln, fast abgeschlossen - Wolmirsleben wurde spätestens 1563 einverleibt. Als am 23.11.1563 in Egeln die erste evangelische Kirchenvisitation stattfand, gehörten zum Amt die Dörfer Atzendorf, Bleckendorf, Etgersleben, Schwaneberg, Tarthun und Wolmirsleben.
    Nachweislich besuchten die Leute des Dorfes Egeln-Altemark seit 1577 den evangelischen Gottesdienst in der Kirche des katholischen Klosters Marienstuhl.044Wir vermuten, dass sie dort ihren Amtshauptmann mit dem Leuten vom Schloss und vom Vorwerk Altona trafen. Im Visitationsprotokoll der Dörfer des Holzkreises wurden sie nicht erwähnt. Die Klöster und ihre Kirchen wurden damals nicht visitiert.045Amt und Vorwerk gehörten zum Landgericht vor der Burg zu Egeln.
    Zwanzig Jahre später, bei der nächsten Kirchenvisitation, wurden dieselben Orte als Amtsdörfer genannt.046
    Die Kirche in Unseburg wurde auch in Egeln visitiert, obwohl Kirche und Ort nicht dem Domkapitel, sondern dem Kloster Riddagshausen (vor den Toren Braunschweigs) gehörten. Hauptmann Lossow hatte schon als Deutschordensritter enge Beziehungen zum Landkomtur in Lucklum bei Braunschweig und zum Syndikus des Ordens, dem Rechtsvertreter, der auf dem Ordenshof in Braunschweig saß. Ob der Hauptmann im Auftrag des Abtes die Interessen der Zistersienser gegenüber den Unseburger Bauern durchgesetzt hat oder ob er die unklaren Verhältnisse während und nach der Reformation des Klosters für eine faktische Gebietserweiterung nutzte, bleibt offen. Die Reformation des Klosters Riddagshausen zog sich nämlich hin, von 1542 bis 1568. Wie auch immer - Atzendorf war formal eine Exklave des Amtes, seine Feldmark grenzte an die Feldmark Unseburgs. Die Unseburger hatten ihr eigenes Dorfgericht und zogen an den Gerichtstagen nicht nach Egeln.

    Das Landt Gericht vor der Borch zu Egeln hatte ein eigenes Siegel. Der Königliche Archivrat Mülverstedt entdeckte es auf einer Urkunde aus dem Jahre 1665. Neben diesem Siegel befinden sich die Siegel der Dörfer Etgersleben, Atzendorf und Altenweddingen.047Vom Atzendorfer Dorfgericht ist bekannt, dass es noch im Jahre 1697 den Joachim Elvrode zum Tode verurteilte und vor dem Dorf dekolieren- enthaupten - ließ.048Das bedeutet wohl, dass Etgersleben und Atzendorf, als sie 1537 und 1561 ins Amt Egeln gelegt wurden, zumindest formal nicht unter die Gerichtsbarkeit des Landgerichts kamen. Auf einer Urkunde des Jahres 1524 fand Mülverstedt ein schlecht erhaltenes Siegel des Landgerichts mit einem hochbeinigen Wasservogel vor einem Baum stehend.
    Lossow musste später zugeben, dass ihm diese Rechtsverhältnisse nicht bewusst waren, als er Atzendorf in sein Amt eingliederte - er unterstellte, dass es damit automatisch der Rechtsprechung des Landgerichts unterworfen würde.049

    Lossow ließ die Atzendorfer die Äcker des Vorwerks Altona pflügen - Arbeitszeit auf dem Acker von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang; der Vogt sorgte mit der Peitsche für die Einhaltung der Arbeitsdisziplin und die Ausnutzung der Arbeitszeit. Die Gespanne der Atzendorfer mussten Baumaterial - Kalk, behauene Steine und Bretter - von Halberstadt, Seehausen, Magdeburg, Schönebeck und sogar Zerbst nach Wolmirsleben holen. (Der Lias-Sandstein aus dem Steinbruch bei Seehausen wurde auch für den Dombau in Magdeburg verwendet.050) Sie mussten Getreide aus Wolmirsleben weit über Land schaffen.
    Diese Fahrten hatten Orte zum Ziel, die nicht weit von Ordenskommenden lagen: Von Bergen bis Seehausen ist es ein Katzensprung. Langeln lag auf dem Weg nach Ilsenburg, Aken auf dem Weg nach Zerbst, und von Zerbst waren es nur noch 25 km bis Buro. Die Fahrt nach Königslutter ließ sich so einrichten, dass Lucklum auf dem Wege lag. Das konnte aber nur jemandem auffallen, der um Lossows Beziehungen zum Deutschen Orden wusste.
    Wenn sich ein Atzendorfer weigerte, die Spanndienste zu leisten, wurde er vom Vogt in Atzendorf festgenommen, wie ein Verbrecher gefesselt nach Egeln gebracht und dort im Turm gestocket und geblocketund ohne Gerichtsverhandlung zu einer hohen Geldstrafe verurteilt. Das war nun eine Einnahmequelle des Amtshauptmanns, während die Strafen zuvor vom Dorfgericht kassiert wurden und die Gemeindekasse aufbesserten.
    Die Atzendorfer wehrten sich direkt durch Sabotage und diplomatisch auf dem Wege der Beschwerden beim Domkapitel. Am Ende hatten sie einen Teilerfolg: sie mussten zwar weiterhin Hand- und Spanndienste leisten, aber diese wurden fixiert und damit der Willkür des Amtshauptmanns entzogen. Und sie behielten ihr Dorfgericht und ihr eigenes Siegel.

    Mit der Ausdehnung des Herrschaftsgebiets des Amtshauptmanns und Ordensritters Lossow hatte sich die Reform nicht erschöpft. Eine Verwaltungsreform stand auch ins Haus. Der ordentliche Ordensritter Lossow bekam 1566 einen Ordnung liebenden Landesherrn.

    Markgraf Johann Friedrich von Brandenburg (1546-1618) war der älteste von acht Söhnen des Kurfürsten Johann Georg (1525-1598) mit dem ehrenvollen Beinamen Oeconomicus und seiner Frau Elisabeth von Anhalt-Zerbst, die Erzbischöfe Friedrich und Sigismund waren seine Onkel. Er wurde der fünfte Magdeburger Landesherr aus dem Hause der Brandenburger Markgrafen.
    Joachim Friedrich wurde schon mit sieben Jahren Bischof von Brandenburg. Als er 1566 vom Domkapitel zum Administrator des Erzstifts gewählt wurde, war er immerhin schon 20 Jahre alt und brachte Erfahrungen und wahrscheinlich auch seine Berater mit auf die Moritzburg in Halle. Als Protestant konnte er kein Erzbischof werden. 1598 machte er seinen Sohn Christian Wilhelm zu seinem Nachfolger. Den ließ er im Alter von elf Jahren zum Landesherrn wählen. Die Domkapitulare als Wahlmänner erhielten als Gegenleistung für ihre Zustimmung vom scheidenden Erzbischof und neuen Kurfürsten eine Reihe von Zugeständnissen.
    Joachim Friedrich war von 1598 bis zu seinem Tode 1608 Kurfürst von Brandenburg. Er gehört zu den wenigen Hohenzollern in der Mark Brandenburg, später in Preußen, die keinen schmückenden Beinamen trugen. Höchstwahrscheinlich hatte er kluge Berater, deren Rat er beachtete. Er hat für Ordnung und Wohlstand im Erzstift und in der Mark Brandenburg gesorgt, seine Untertanen nicht in Kriegen verbluten lassen, keine fremden Länder erobert, besetzt und ausgeplündert. Da ist es um seinen Ruhm in der Geschichte schlecht bestellt. 051
    Der Administrator Joachim Friedrich regelte nahezu alle Bereiche des Lebens im Erzstift.
    In den Jahren 1583/84 ließ er eine Kirchenvisitation durchführen und anschließend die Kirchen=Visitations Protocolle052 auswerten. Erst dann erließ er 1585 eine Christliche Ordnung - die Generalartikel und den Bericht und Befehl, wie es in den Kirchen des Erzstifts mit den Pfarrherren, Kirchendienern, Schulmeistern, Küstern und Eingepfarrten gehalten werden sollte.053
    1586 wurde eine umfangreichen Landesordnungerlassen.054

    Die Amtsordnung des Administrators zur Regelung der Beziehungen zwischen dem Administrator und den Ämtern erschien erst 1595, als Lossow den Dienst in Egeln schon quittiert und sich nach Bergen zurückgezogen hatte.055

    Der Erzbischof fand auf der kommunalen Ebene in Lossow einen willigen Helfer. Der Amtsschreiber auf Egeln Hermann Papmeier hatte schon 1559 ein Lehnbuch des Amtes Egeln angelegt, weil die Haupt- und Amtleute zu Egeln nicht stetig sind, jetzt dieser, dann ein anderer da ist.056

    Lossow publizierte im Januar 1585 eine Polizey-Ordnung oder Dorf-Articel des Amtes Egeln.057Im Juni 1591 - da war er schon nicht mehr Amtshauptmann - wurden 12 Nachgeschriebene Artikel058zu dieser Dorfordnung erlassen - u.a. mit der verschärfenden Bestimmung, dass einem jeden die Faust abgehauen werden sollte, der eine Weide, ob groß oder klein, umhaut oder aufzieht.059Zehn weitere Artikel legten hohe Strafen für Eigentumsdelikte auf dem Feld und in den Gärten fest.
    Lossows 28 Dorfartikel wurden aus den Vorschriften der Kirchenordnung des Erzbischofs abgeschrieben - natürlich nicht vom Amtshauptmann persönlich, der eine schwere Hand hatte, wie eine Originalunterschrift vom ihm schließen lässt. Für Schreibarbeiten auf dem Amt war der Kopist zuständig. Das war vermutlich Johannes Sannemann, den Lossow als Landkomtur zu seinem Privatsekretär und Notar machte.060
    Der Kopist auf dem Amt folgte mit 18 Talern Jahresgehalt im Range dem Kornschreiber mit 15 Talern Gehalt und acht Talern Kleidergeld. Über dem stand als Vertreter des Amtshauptmanns der Amtsschreiber mit einer Besoldung von 45 Talern.061Das Einkommen des Hauptmanns unterschied sich deutlich von dem seiner Untergebenen. Lossow bezog 100 Taler Sold, dazu fast 20 Taler Kleidergeld, 16 Taler Aufwandsentschädigung für den reisigen Knecht und noch einmal 16 Taler Aufwandsentschädigung für seinen Jungen - den Knappen des Ritters. Selbstverständlich hatte er Wohnung und Kleidung im Amt frei, und seine Kutsche war ein Dienstwagen, auch Reit- und Kutschpferde wurden vom Amt gestellt.
    Die Dorfartikel wurden von Lossow vermutlich so ausgewählt, dass sie auf Fälle in seinem Gerichtsbereich zutrafen. Sie wurden den Untertanen zum ersten Mal am Dienstag nach dem Dreikönigstag 1585 vor oder in der Burg Egeln verlesen. Vom Arbeitsverbot an Sonn- und Feiertagen über Verhaltensregeln bei Kindtaufen, Hochzeiten, Begräbnissen und in Gaststätten, über Ge- und Verbote bei Ackerbau, Viehzucht, Weidewirtschaft und Fischerei, den Mahlzwang, das Marktverhalten, bei Schulden, Erbschaft und Ehebruch bis zum Brandschutz findet man Vorschriften für viele Lebenslagen.

    Einige Jahre vor dem Erlass der Dorfordnung hatte das Domkapitel eine Angelegenheit geregelt, die immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen den Einwohnen und zwischen Untertanen und Amtshauptmann geführt hatte: Erbschaftsregelungen für den Nachlass des Mannes und der Frau bei Ackerleuten und Kossaten. Die Unseburger hatten dazu schon 1552 einen Spruch der Magdeburger Schöppen eingeholt.062Die lieben getreuen Richter und Schöffen des Landgerichts vor der Burg Egelnhatten auf Anregung oder doch mit Zustimmung des Amtshauptmanns dem Domkapitel mitgeteilt, dass sie bisher kein gewisses Verzeichnis der Stücke hätten, die zu Heergewette und Geradegehörten und sich oftmals viel Unwillen und Hader darüber zugetragen habe, weil einer immer mehr als der andere haben wollte und weil zur Gerade bisher gar zu viel und unbillig gegeben und genommen wordensei. 063Das Heergewette waren die Bestandteile einer Kriegsrüstung, die vom Vater auf den Sohn oder, wenn keiner vorhanden war, auf die nächsten männlichen Blutsverwandten vererbt wurden. Es ist erstaunlich, dass zu den Stücken auf der Liste des Domkapitels Harnisch, Spieß und Schwert gehörten - gegen Ende des 16. Jahrhunderts in der Börde! Die Gerade war das Hausgerät der Frau. Es wurde von der Mutter auf die Tochter bzw. von einer Frau auf die nächste Blutsverwandte vererbt - Schwester, Nifftel oder Spielmage.064Im Erbfall erhielten die Mitarbeiter des Amtes und die Mitglieder des Dorfgerichts Gebühren von Heergewette und Gerade in festgesetzter Höhe. 065
    Ein Detail des Dokuments über Heergewette und Gerade verrät, dass es dem Amtshauptmann Lossow bis 1581 nicht gelungen war, das eigene Gericht der Atzendorfer zu beseitigen. Es bestand neben dem Gericht des Amtes vor der Burg Egeln, denn die Domherren teilten mit: Gleicher Gestalt ist mutatis mutandis066der Gemeine zu Atzendorf auch eine Ordnung im Heergewette und Gerade gemacht worden.067

    Ob der Amtshauptmann Lossow bis zum Ende seiner Dienstzeit mit den Atzendorfern im Streit lag, ist nicht überliefert. Wohl aber, dass er 1594 in seinem Testament über die Einnahmen von zwei Höfen in Atzendorf verfügte, die hatte er also an sich gebracht. Ebenso vererbte er Einnahmen vom Amtsschreiber Hermann Papmeier, vom Kornschreiber Johannes Frobe, vom Richter zu Egeln Engel Nacke, und von zwei Bauern. 068Das waren Abgaben für Äcker in der Feldmark Egeln, die Lossow erworben hatte und die ihm vom Domkapitel im Jahre 1580 aus Mannlehen in Erbzinsgut verwandelt worden waren. Von Hans Reinhardt hatte er 40 Morgen Ackers im Stadtfelde, dazu eine halbe Hufe Landes, an welcher Hans Reinhardts Großmutter noch die Leibzucht069hatte, von Heinrich Kunze vier Morgen vor Egeln hinter der Worthe an des Klosters Siechenbreite gelegen, und dazu einen Weidenholzfleck an dem Damm gelegen gekauft. 070

    Überliefert ist auch, dass der Landkomtur den Egelner Stadtrichter Engel Nacke im Jahre 1579 nach Buro bei Coswig/Anhalt mitnahm und ihn als Notar und Schreiber das Inventar der dortigen Komturei ausfertigen ließ.
    Auch der Amtsschreiber Hermann Papmeier kam auf seine Kosten. Er kaufte eine halbe Hufe Landes in der Mark Egeln von den Brüdern Hans und Paul Blüsing in Wolmirsleben und Andreas Blüsing in Westeregeln.071Das Domkapitel dankte im Jahre 1590 bei der Verabschiedung Papmeiers in den Ruhestand für 30 Jahre treue Dienste des Schreibers, der jährlich gute richtige Rechnung von allen Einkommen und Ausgaben des Amts Egeln und der Mühle zu Staßfurt getan, auch bei seinem Abzug alle seine Handbücher und Register auf Begehren des Kapitels zu guter Genüge überantwortet und zugestellthatte. 072

    4. Ende und Erbe

    Über Lossows Jugend ist wenig bekannt. Er wurde 1523 in Altenklitsche im Jerichower Land geboren - an der Grenze zwischen dem Erzstift Magdeburg und der Mark Brandenburg. In der Nachbarschaft der Losse wohnten die mit ihnen verwandten Katten. Lossow hatte mindestens drei Brüder - zwei davon erhielten einen Leichenstein in der Kirche von Altenklitsche, auf denen sie heute noch in ihrer Ritterrüstung zu sehen sind, der dritte hinterließ eine angenommene073Tochter Magdalene, die Heinrich Myhe/Miehe heiratete und Lossow pflegte, als er alt, schwach und blind geworden war.

    Der Magdeburger Domprediger Hahn erwähnte am Grabe des Ritters und geistlichen Herrn Lossow, dass der nicht mehr studiert hat, als dass er hat schreiben und lesen können. 074Möglich, dass Hänschen Luchs im Kloster Jerichow bei den Prämonstratensern in die Schule ging.
    Wahrscheinlich nahm er in seiner Jugend an verschiedenen Kriegszügen teil: 1542 als einer von den Tausend Mann, mit denen Herzogs Moritz von Sachsen nach Ungarn gegen die Türken zog; 1546 als einer von den 1500 Spießern des Deutschmeisters Wolfgang Schutzbar genannt Milchling, die im Heere Kaiser Karls V. gegen die Schmalkaldischen Fürsten kämpften und im April 1547 zu den Siegern bei Mühlberg an der Elbe gehörten. Nachweislich belagerte er mit einem Jungen oder Knappen und mehreren Pferden 1550/51 im Aufgebot des Domkapitels unter dem Kurfürsten Moritz von Sachsen die Altestadt Magdeburg; vermutlich zog er danach unter Moritz nach Innsbruck gegen den Kaiser und anschließend mit den Reichstruppen wieder mal nach Ungarn. Nachweislich nahm er 1553 bei Sievershausen an der mörderischen Schlacht zwischen Moritz von Sachsen und Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach teil. Möglich, dass er dann - sein Kriegsherr hatte bei Sievershausen ins Gras gebissen - in den Dienst der Domherren trat und 1555 mit Albrecht Kracht zu den Fuggern nach Augsburg zog, um den Magdeburger Domschatz zu versilbern.

    Über die zweite Hälfte seines Lebens, das 82 Jahre währte, und über sein Wirken als Hauptmann des Amtes Egeln und vor allem als Landkomtur der Ballei Sachsen des Deutschen Orden existieren neben den oben erwähnten Sachzeugen zahlreiche Schriftstücke.
    Er korrespondierte mit den Grundherren und Städten in seinem Umland, mit dem Deutschmeister in Mergentheim, dem Domkapitel in Magdeburg und den Erzbischöfen in Halle, mit den Kurfürsten von Sachsen, den Herzögen von Braunschschweig-Wolfenbüttel, den Fürsten von Anhalt, den Grafen von Stolberg-Wernigerode. Und fast immer ging es um die Wahrung und Durchsetzung der Rechte des Deutschen Ordens, die von allen Herren, den großen wie den kleinen, verletzt wurden.
    Seinem diplomatischen Geschick und seiner rücksichtslosen Beharrlichkeit dankte der Orden, dass die Ballei Sachsen unter ihrem Landkomtur Lossow sich in feindlicher Umgebung nicht nur halten konnte, sondern wirtschaftlich gefestigt und mit einem zahlenmäßig starken, dem Orden ergebenen Personalbestand ins 17. Jahrhundert ging075und mit nahezu allen Kommenden fortbestand, bis Napoleon den Ordens in seinen Feindstaaten durch Dekret vom 24. April 1609 aufhob. 076

    Lossow starb 1605 in seiner Lieblingskommende Bergen. Sein Leichnam wurde nach Magdeburg übergeführt und im Dom begraben.
    Dann trat sein ewiges Testamentin Kraft, das er 1594 in aller Form verfasst hatte.077Sein großes Vermögens hatte er in eine Stiftung verwandelt, die nach seiner Verfügung von fünf Männern verwaltet wurde, die einflussreiche Positionen innehatten. Drei von ihnen hatten je einen Schlüssel zur grünen Truhe, in der sein Nachlass an Geld und Wertpapieren aufbewahrt wurde.
    Seine Adoptivnichte Magdalene Miehe - die möglicherweise seine leibliche Tochter war - erhielt auf Lebenszeit etwa die Hälfte der Einnahmen aus der Stiftung. Dann wurde daraus eine Stipendienstiftung für junge Adlige im Jerichower Land, die bis zum Ende des 19. Jahrhunderts funktionierte und vor allem der Familie von Katte zugute kam.
    Seine Nachfolger im Orden, die Landkomture, hatten Anspruch auf ie andere Hälfte der Einnahmen, wenn sie den im Testament fixierten Vorschriften genügten - sie sollten aus dem niederen Adel im Raum der Ballei Sachsen stammen, ehelos bleiben und auch sonst ein Leben nach den Ordensregeln führen.
    Einen Teil des Nachlasses hatte Lossow für sein Leichenbegängnis und ein Grabdenkmal, ein Epitaph, bestimmt. Das Epitaph schuf der Magdeburger Bildhauer Sebastian Ertle. Der hatte schon zu Lebzeiten Lossows seinen Leichenstein - im damaligen Sprachgebrauch hieß er auch Sarg - mit der lebensgroßen Figur des Ritters geschaffen, der heute noch in Bergen steht.
    Diesem Stein wurde eine Bronzeplatte im Dom nachgebildet, die vor dem Altarepitaph lag und später daneben an der Wand angebracht wurde. Das Denkmal im Dom wurde im Januar 1945 von einer Luftmine zerstört. Reste sind im Dom zu finden.
    Die Stifterplatte befand sich unter der "Altarplatte" des Epitaphs. Auf dieser Platte kniete die Figur des Ritters, sie wurde von zwei betrübten Türkenkriegern getragen - die stehen immer noch betrübt im Kreuzgang und verwittern vor sich hin.
    Der Text auf der Platte ist kaum noch zu entziffern.
    NOBILI AC STRENVO VIRO
    DN: JOHANII A LOSSOW COM
    ENDATORI GENERALI AN. SA 1605
    DIE 1.6. MAY; PIE MORTVO MORTALEM
    DN: LVDOVOCVS A LOCHOW. decanvs
    DN: WICHARDVS A BREDOW. SENIOR
    METROPOL: HVIVS ECCLEDIAE. HEN
    NINGVS A BRITZKE EIVS IN COM
    MENDENTVRA SVCCESSOR ET
    CAETERI TESTAMENTARY HOC
    MONVMENTVM POSVERE
    Auf dem Rahmen unten:
    [beschädigt SE] BASTI [AN beschädigt] ERTLE [beschädigt]
    Wie es sich bei einem Denkmal gehört, werden neben dem Dahingeschiedenen die Namen der Stifter genannt - der Dechant Ludwig von Lochow, der Senior Wichard von Bredow und der Landkomtur Henning von Britzke. Das Sterbedatum auf der Platte, der 16. Mai 1605, stimmt nicht. Tatsächlich starb Lossow am 26. März des alten Julianischen bzw. am 5. April des neuen Gregorianischen Kalenders.

    Einen Eindruck von dem Epitaph kann man in der Jerichower Stadtkirche gewinnen. Dort steht gut erhalten das Grabmal des Melchior von Arnstedt, auch von Sebastian Ertle geschaffen, das Modell für Lossows Grabmal.

    Nachhaltig waren nicht nur Lossows Bauten, seine Grabdenkmale und seine Stipendienstiftung. Auch der Erwerb Atzendorfs für das Amt Egeln hatte ein Viertel Jahrtausend lang Bestand.
    Von 1561 bis 1806 blieb das Dorf im Amt Egeln des Holzkreises - erst im Erzstift Magdeburg, dann von 1648 bis 1680 im brandenburgischen Fürstentum Halberstadt, danach im Herzogtum Magdeburg, erst im Kurfürstentum Brandenburg, dann im Königreich Preußen. 1807 bis 1813 lag es im Elbdepartement des Königreichs Westfalen. 1813 geriet es in den Kreis Calbe078der Provinz Sachsen, während die ehemaligen Amtsdörfer Altenweddingen, Bleckendorf, Etgersleben, Schwaneberg, Tarthun, Unseburg und Wolmirsleben alle miteinander in den Kreis Wanzleben gerieten.079Diese Kreise hatten fast 140 Jahre lang Bestand. 1950 kam Atzendorf in den Kreis Schönebeck, 1952 in den Kreis Staßfurt und gut 40 Jahre später wieder in den Landkreis Schönebeck. Dem werden voraussichtlich 13 oder 14 Jahre beschieden sein, bis zur Wiedervereinigung Atzendorfs mit Egeln und den Dörfern des ehemaligen Amtes im Salzkreis. Aber Atzendorf ist schon jetzt der politischen Landkarte verschwunden, kurz bevor es seine Ersterwähnung vor 1060 Jahren feiern konnte.

    * * * * *




    Anmerkungen, Literatur- und Quellenhinweise

    001 Samuel Benedikt Carsted: Atzendorfer Chronik. Bearbeitet von Eduard Stegmann. Magdeburg 1928. S.6of. Stegmann fand keine Urkunde, die diese Behauptung belegen könnte, wohl aber bei George Adalbert von Mülverstedt: RAM. Band II. Magdeburg 1876, S.640 das Regest Nr.1452 über eine Urkunde des Magdeburger Dompropstes Albrecht, der den Atzendorfern besondere Gerechtsame verbürgte.[Zurück]
    002 Lossow von Loss = Luchs; Kattenwinkel = Elbe-Havel-Winkel, weil dort auf vielen Dörfen die Familie von Katte Besitzungen hatte [Zurück]
    003 Michael Thomas: Albrecht von Brandenburg. In: Mathias Tullner (Hg.): Persönlichkeiten der Geschichte Sachsen-Anhalts. Halle 1998. S.38-42[Zurück]
    004 Ausstellung Der große Kardinal. Albrecht von Brandenburg, Renaissancefürst und Mäzenin Halle im Dom, in der Marktkirche und in der Neuen Residenz/Moritzburg vom 09.09. bis zum 26.11.06[Zurück]
    005 Günther Franz /Walther Peter Fuchs (Hgg.): Akten zur Geschichte des Bauernkrieges in Mitteldeutschland. Bd. 2. Jena 1942, ND Aalen 1964.[Zurück]
    006 A. Engeln: Die Amtshauptleute des Amtes Egeln. MGBll. VII(1872) S.519[Zurück]
    007 Reichel/Bergner: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen. Bd. I. Kreis Wanzleben. Halle 1912. S.177[Zurück]
    008 FS zur 1050-Jahr-Feier der Stadt Egeln. Egeln 1991[Zurück]
    009 Reichel/Bergner: a.a.O. S.67[Zurück]
    010 A. Engeln: Inscriptiones Egelenses. MGBll 5(1870) S.167ff.[Zurück]
    011 Komtur: Kommandeur, Vorgesetzter, Beschützer [Zurück]
    012 Gottfried Wentz: Das Bistum Havelberg. Berlin 1933. S.156: Michael Thomas: Georg III. von Anhalt. In: Tullner a.a.O., S.164-167[Zurück]
    013 Siegfried Sack: Leichpredigt Bey der Begrebnis Herrn Albrecht Krachten... Anno 1569 [Zurück]
    014 http://members.fortunecity.de/steinmetz41/20laurentiikirchealterfriedhof.htm [Zurück]
    015 MGBll. 7(1872) S.140f.[Zurück]
    016 Beschaffenheit des Ambts Egeln 1612, 1658/59. LHASA, MD, Rep. A3a Nr.68 LXVIII Nr.84 Bl.45[Zurück]
    017 Ballei: Ordensprovinz [Zurück]
    018 S. Sack, Leichpredigta.a.O:[Zurück]
    019 H. Holstein: Urkundenbuch des Klosters Berge bei Magdeburg. GQProvSa-9. Halle 1879. S.353f.[Zurück]
    020 ebd. S.491[Zurück]
    021 Altena: Morast, Schmutz [Zurück]
    022 Ein anderes Dorf Altena/Altena lag bei Schönebeck ein Vorwerk Altona bei Warsleben [ Gustav Hertel: Die Wüstungen im Nordthüringgau. Geschichtsquellen der Provinz Sachsen... Bd38. Halle 1879. S.163f.] – das wurde 1884 noch als „Dorf mit Ziegelei“ im Ortschaftsverzeichnis der Prov. Sa.. Verzeichnis sämmtlicher Ortschaften der Provinz Sachsen. Halle 1884. S.4f., 431] aufgeführt.[Zurück]
    023 LHASA, MD, Rep.A3a Nr.68 LXVIII Nr.84 Bl.80v [Zurück]
    024 Steuer-Professions-Eid 1683. LHASA, MD Rep.A6 Nr.161[Zurück]
    025 Reichel/Bergner, a.a.O.[Zurück]
    026 Diese Information danke ich Frau Bartel, katholisches Pfarramt Wolmirsleben, nach Aufzeichnungen in der Kirchenchronik.[Zurück]
    027 Fr. H. O. Danneil (Hg.): Protokolle der ersten lutherischen General-Kirchen-Visitation im Erzstifte Magdeburg anno 1562 – 1564. II. Heft: Die Flecken und Dörfer im Holzkreise. Magdeburg 1864[Zurück]
    028 LHASA, MD, Rep.A12 gen. 2439[Zurück]
    029 Reichel/Bergner a.a.O. S.35[Zurück]
    030 Wenn der Egelner Rektor und Heimatforscher Engeln 1872 in den MGBll.schrieb, Hans von Lossow sei 1556 bis 1587 Hauptmann und nachher Landcomthur der deutschen Ordensballey Sachsen gewesen, dann stimmt das so nicht. [Engeln: Amtshauptleute; a.a.O.][Zurück]
    031 Johann von Byren, Deutschen Ordens, Hauptmann auf Zilly; Joachim von Hopfkorb Deutschen Ordens, Hauptmann auf Alvensleben; Friedrich Schütze, Ritter des Deutsches Ordens, Hauptmann auf Egeln und Hadmersleben. Deutschordens-Zentralarchiv (DOZA) Abt. Sa 209/1[Zurück]
    032 Maximilian III. von Habsburg, der „Deutschmeister“ (1558-1618) war der Sohn des Kaisers Maximilian II. (1527-1576) und Bruder der beiden Kaiser Rudolf II. (1552-1612) und Matthias (1557-1619)[Zurück]
    033 LHASA, MD, Rep.A51 II Nr.24 Bl.35[Zurück]
    034 F. W. Roth (Hg.): Deutschordensstatuten de 1606. Corr.Bl. d. Gesamt=Vereins der dt. Gesch.= und Alterthums=Vereine 1886-1888. Bl.13v [Zurück]
    035 Engeln: Amtshauptleutea.a.O.[Zurück]
    036 Eduard Jacobs: Ein Zaubereiprozeß zu Egeln im Jahr 1612. MGBll. 6(1871) S.402-421 / Hexen. Digitale Bibliothek Bd.93. Berlin 2003[Zurück]
    037 LHASA, MD, Rep.A51f Bl.106r [Zurück]
    038 Engeln: Amtshauptleutea.a.O.[Zurück]
    039 Eduard Jacobs: Kleine Beiträge zur Geschlechts- und Siegelkunde. Die Deutschordenskomture Joachim von Hopkorff, Balthasar von Eimbeck und Arnd von Sandow. ZS d. Harzvereins Bd.XXI (1888) S.399f[Zurück]
    040 LHASA, MD, Rep.A3a. XVIII Nr.75.Bl.20[Zurück]
    041 Peter und Paul: 29.Juni [Zurück]
    042 LHASA, MD, Rep.Man. 116 Bl.208-210[Zurück]
    043 Exaudi: 6. Sonntag nach Ostern [Zurück]
    044 de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Egeln-Marienstuhl[18.04.2006][Zurück]
    045 Fr. H. O. Danneil a.a.O. [Zurück]
    046 LHASA, MD, Rep.A12 Gen. 2439[Zurück]
    047 G. A. v. Mülverstedt: Mittelalterliche Siegel aus dem Erzstift Magdeburg. MGBll VI (1871)[Zurück]
    048 Carsted, a.a.O. S.142[Zurück]
    049 LHASA, MD, Rep.A3a. XVIII Nr.75.Bl.15v [Zurück]

    050 Reichel/Bergner: a.a.O. S.136[Zurück]
    051 Max Dittmar: Die "Amtsordnung" des Administrators Joachim Friedrich vom Jahre 1595. MGBll 31 (1896) S.240[Zurück]
    052 LHASA, MD, Rep.A12 Gen. 2439[Zurück]
    053 LHASA, MD, Rep.Gen. 2442[Zurück]
    054 LHASA, MD, Rep.A2 Nr.74[Zurück]
    055 Max Dittmar a.a.O. S.240-245[Zurück]
    056 LHASA, MD, Rep.A3a LXVIII Nr.16 Bl.1r [Zurück]
    057 LHASA, MD, Rep.A3a LXVIII Nr.77[Zurück]
    058 A. Engeln: Dorfordnungen MGBll 11(1876) S.313 [Zurück]
    059 aufzieht: herausreißt [Zurück]
    060 LHASA, MD, Rep.A51 II Nr.50 [Zurück]
    061 Beschaffenheit des Ambts Egeln ... a.a.O. [Zurück]
    062 Engeln: Die Magdeburger Schöppen über Heergewette und Gerade (1552)MGBll XI (1876) S.307ff.[Zurück]
    063 Heergewette und Gerade im Amt Egeln. LHASA, MD, Rep.Cop. 116 Bl.214r-215v; Engeln: Dorfordnungen a.a.O. S. 310[Zurück]
    064 Nifftel: Schwestertochter; Spielmage: Blutsverwandte in der Seitenlinie [Zurück]
    065 A. Engeln: Dorfordnungena.a.O. S.311f.[Zurück]
    066 mutatis mutandis: mit den erforderlichen Änderungen [Zurück]
    067 LHASA, MD, Rep.Cop. 116 Bl.215v [Zurück]
    068 LHASA, MD, Rep.A 3a II, Nr.25[Zurück]
    069 Leibzucht: Altenteil mit Nutzungsrecht auf Lebenszeit [Zurück]
    070 LHASA, MD, Rep.Man. 116 II Bl.187[Zurück]
    071 LHASA, MD, Rep.Man. 116 II Bl.263[Zurück]
    072 LHASA, MD, Rep.Man. 116 II Bl.317[Zurück]
    073 angenommen: adoptiert [Zurück]
    074 Philipp Hahn: Wernigeröder Leichpredigten. Teil II. Predigt III. S. 61-85[Zurück]
    075 Bernhard Demel: Die Deutschordensballei Sachsen vom 13.-19. Jahrhundert – ein Überblick. In: ders.: Der Deutsche Orden im Spiegel seiner Besitzungen und Beziehungen in Europa. Frankfurt am Main u.a. 2004. S.37ff.[Zurück]
    076 Ernst Behr: Des Deutschritterordens Ballei Sachsen und Kommende Burow. 1895 Programm Nr.709. Zerbst 1895. S.5[Zurück]
    077 LHASA, MD, Rep.E von Lossow, Nr.1; Zahn: Testament des Landcomthurs der Ballei Sachsen deutschen Ordens Hans von Lossow. (1594.) MGBll 39(1904) S.226-237[Zurück]
    078 Michael Seidel: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen. Bd. X. Kreis Calbe. Halle 1885. S.1 [Zurück]
    079 Reichel/Bergner: a.a.O.[Zurück]

    Publikation
    Vortrag, gehalten am Donnerstag, dem 20.04.2006
    in der Wasserburg Egeln

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    Deutscher Orden
    Ballei Sachsen im 16. Jh.
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    Letzte Änderung 26.02.2007
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