Ernst Herbsts gesammelte Urkunden, Regesten, Texte, Vorträge und Erzählungen zur
Geschichte der Deutschordensritter in ihrer Ballei Sachsen

Philipp Han:
Leichpredigt auf Johann von Lossow (1605)

Alle Rechte der - auch auszugsweisen - Vervielfältigung zum Zweck der kommerziellen Verbreitung beim Verfasser.


Leichpredigt

des Magdeburger Dompredigers Philipp Han
auf den Landkomturs der Ballei Sachsen des Deutschen Ordens
und gewesenen Hauptmanns des Magdeburger Domkapitels
zu Egeln und Hadmersleben

Johann von Lossow (1605)

Kommentiert von Ernst Herbst (2003)


Leichpredigten

Bey Christlicher
Bestattung etlicher Domherrn

und anderer Geistlichen, Fürnehmer
vom Adel, Manns vund Weibes=
Personen /Alt vund
Jung, etc.
Mehrentheils in der Primar Ertz=
bischofflichen, auch CollegiatKirchen, Theils

aber anderer Orter des löblichen Ertzstiffts Magde=
burgk, Innerhalb sechs Jahren also vnterschied=
lich gehalten, vund itzo in gesampt zum
Druck verordnet, Durch

PHILIP HAN D. Domprediger

zu
Magdeburgk.
CUM GRATIA ET PRIVILEGIO.
Gedruckt bey Andreas Duncker
verlegung Ambrosij Kirchners.
ANNO M.D.C.V.



* * * * * *


I I I.

LeichPredigt

Beym Begräbniß Herrn Hansen von
Lossow, LandtCompthurn der Baley Sachsen,
Teutsches Ordens, auff Lückelen und Berga. Welcher da=
selbst zu Berga, Dinstags in der Marterwochen, den 26. Martij
seliglich verstorben, sein Leichnam folgends nach Magdeburgk gefüh=
ret, und den Mitwoche nach Quasimodogeniti, war der
10. Aprilis, daselbst in der Domkirchen Christlicher
weise begraben worden. Anno Christi
1605.




Text der Leichpredigt001

Aus dem 11. Kapitel St. Johannes.

Der Herr JESUS spricht zu MARTHA: Ich bin die Auferstehung und das Leben, wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe, und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben.

EXORDIUM002
Vor zwey tagen ein
junger starcker Man
jtzt darauff ein verlebeter
Senior allhier zum
Grabe gebracht

Geliebte und Andächtige im Herrn, wir haben erst ehegestern, am Montag, allhier im Kreuzgang bei der Domkirche einen weltlichen Offizianten003 und noch jungen starken Mann, den Herrn Möllenvogt GEBHART GOLDSTEIN seligen Gedächtnisses, zum Ruhebettlein gebracht und mit christlichen Zeremonien bestattet, von welchem wir wohl mit Verwunderung nochmal sagen und fragen möchten aus Jeremias 48.: Quomodo fracta est virga fortis? Wie ist der starke junge Mann, so bald gestorben? Von dem zu hoffen wie auch wohl zu wünschen gewesen war, dass er seinem Amt lange vorstehen und ein hohes Alter erreichen sollen. Wohl an, Gott hat es also gefallen, dass er mit ihm aus dem bösen Leben geeilt ist. Prediger SAMUEL 4.
Itzt kommen wir nun abermals in dieser Domkirche als einem Klagehaus zusammen bei der christlichen Leichbestattung eines vornehmen geistlichen Herren und verlebten 004 seniors005 , des ehrwürdigen, gestrengen, edlen und ehrenfesten Herrn HANS VON LOSSOW, Landkomtur der Ballei Sachsen Deutsches Ordens auf Lückelen und Berga006 christlichen Gedächtnisses. Über dessen Tod und Absterben zwar sich nicht so hoch zu verwundern ist, sintemal ihm Gott der Herr ein sehr hohes Alter verliehen, so dass er 82 Jahre und etliche Wochen gelebt hat, und also noch fast einen Schritt oder zwei über den höchsten termin vitae007 getan hat, welchen MOSES, der Mann Gottes, allbereits zu seiner Zeit den Menschen bestimmt hat, da er Psalm 90. sagt: Unser Leben währet siebzig Jahre, wann es hoch kommt so sind es achtzig Jahre, und wann es köstlich gewesen ist, so ist es Mühe und Arbeit gewesen. Und wir mögen demnach wohl von diesem verstorbenen Senior, dem Herrn Landkomtur seligen, sagen, was vom Erzvater Abraham in Genesis 25 geschrieben steht: Desecit ac mortuus est in senectute bona008 , dass er abgenommen habe und in einem ruhigen Alter gestorben sei, und ist also zu seinem Volk versammelt, Senex & Satur dierum, da er Alt und des Lebens satt worden.

...
Text der Leichpredigt
Joh. 31. Ist ein außbund
N.T. vnd Brunnquell volles
Hefftigen Trosts

...
PROPOSITIO009


I. Depreciolo & incomparabili Theasauro Christo Iesu. Was wir an Christo für einen gewaltigen Schatz und Herrn haben
II. De Organo applecationis. Wie und wodurch wir denselben ergreifen , erlangen, applizieren und zueignen mögen
III. De frutu in nos redundante. Wessen wir desselben zugeniessen, und was wir beydes im Leben und Sterben davon zu gewärtigen haben.
In dieser Ordnung wollen wir den verlesenen Spruch Euer Liebden vortragen und besehen, was wir dabei zu merken haben, auch wie derselbe auf die gegenwärtige Leiche und Person des seligen Herrn Landkomturs bezogen werden könne und möge.


PRIMA PARS010
...
Usus I. Partis
011
...
ACCOMODATIO
ad defunctum012

Hier müssen wir nun ein wenig stillhalten und erwägen, wie der selige Herr Landkomtur solchen werten Schatz an dem Herrn Christus auch gehabt hat.
Denn freilich hat er von ihm auch das natürliche Leben gehabt, als er Anno 1523 vor nunmehr 82 Jahren in der Fastenwoche013 von adligen christlichen Eltern auf diese Welt geboren wurde. Sein Vater CLAUS VON LOSSOW hat zu alten Britzke014 im Lande zu Jerichow gewohnt, dessen Mutter war eine VON OSTERHOLT. Unseres Landkomturs leibliche Mutter aber hat Frau MARGARETA VON RANDOW15 geheißen. Ihre Mutter ist eine VON KATTE gewesen. Deren Geschlechter sind in diesem Erzstift wohl bekannt.
Ja, dass er zu dem hohen Alter gekommen ist, das hat er dem Sohn Gottes CHRISTO JESU auch zu danken gehabt, der da sagt: Ich bin dein Leben und dein langes Alter. Denn er hat seine Brüder und die Schwester, CLAUS, PETER, CHRISTOPH und MAGDALENA VON LOSSOW überlebt. Und neben dem natürlichen Leben hat ihm Gott auch guten Verstand gegeben und den Stuhl der Ehren besitzen lassen. Denn obwohl er nicht mehr studiert hat, als dass er hat schreiben und lesen können, hat er dennoch ein fein Memoriam und judicium016 gehabt und von Sachen vernünftig reden können. Er ist aufrichtigen Gemüts gewesen, hat sich in seiner Kleidung schlecht und recht017 gehalten und ist der Hoffart018 feindlich gewesen. Er hat dennoch mit jedermann gern geredet und guten Bescheid gegeben. In Summa: Er war fromm, demütig, schlecht und recht 019, von der alten bewährten Art, homo antiqua virtute & fide020, wie ihm dessen viele Zeugnis geben.
Und nachdem er sich in der Jugend zum Kriegswesen brauchen lassen und Anno 1550 seinen ersten Ritt allhier vor Magdeburg mit Herzog GEORG VON MECKLENBURG getan hat, ist er nachmals mit Herzog MORITZ VON SACHSEN nach Innsbruck gezogen, nahm danach Anno 1566 in Ungarn an dem großen Türkenzug teil, wie er auch zuvor vor Schweinfurt021 und in der Schlacht vor Sievershausen022 mit gewesen ist, bis er von einem hochwürdigen Domkapitel allhier etwa dreißig Jahre lang zum Hauptmann in Egeln verordnet023 wurde, daselbst die Hauptmannschaft verwaltet und gar wohl hausgehalten hat, auch deswegen bei den alten024 wie auch den jetzigen Herrn lieb und wert gehalten ist. Inzwischen ist er in den Orden der Deutschen Herren oder Marienbrüder025 gekommen und sieben Jahre lang Hauskomtur gewesen, wie man es nennt, bis er endlich Landkomtur der Ballei Sachsen geworden ist, wozu Lückelen und Berga gehören. In welchem Stand er also auch bis an sein seliges Ende verblieben ist.
Von welchem Orden CYRIACUS SPANGENBERG026 in seinem Adelsspiegel, SLEIDANUS027 und andere schreiben, dass Anno 1099 zu Zeiten des Kaisers HEINRICH IV.028, als Herzog GOTTFRIED VON BOUILLON029 ins Gelobte Land gezogen ist und Jerusalem eingenommen und sich dort mit einer Dornenkrone krönen lassen hat, ein Vornehmer von den Deutschen mit etlichen seinen Verwandten und Freunden daselbst geblieben ist, und weil er reich war und ein mildes tugendsames Weib hatte, sich mit derselben beraten hat, alle deutschen Pilger zu beherbergen und aufzunehmen, die dort hinkämen und die syrische030 Sprache nicht könnten. Dazu hat er ein besonderes Gasthaus bauen und an demselben mit Einwilligung des Patriarchen eine Kapelle aufrichten und zu Ehren der Jungfrau MARIA weihen lassen. Und er hat die fremden Gäste mit Bedienung und Bewirtung wohl versehen. Dadurch haben sich, je länger je mehr Deutsche, besonders vom Adel, zu ihm übers Meer begeben, um wider die Ungläubigen zu streiten. Und so hat sich Unser Lieben Frauen Ritterorden entsponnen, und dieser Orden ist darauf gerichtet gewesen, dass die Not leidenden Armen gepflegt würden und auch wider die Feinde der Christenheit gestritten würde. Dazu haben sich die Ordensleute freiwillig verpflichtet und werden darum willige Diener der Elenden und auch willige Kämpfer wider die Feinde der Christenheit genannt. Wer von ihnen stark, hurtig, frisch und gesund gewesen ist, hat sich zum Kriege gebrauchen lassen. Die andern sind daheim geblieben und haben den armen schwachen Freunden mit Rat und Tat gedient, bis sie reich und vermögend, auch in Kriegsläufen geübt, von fremden Herrschaften oft wider die Feinde gerufen worden sind.
Dieser Orden ist Anno 1190 am 9. November vom Papst031 confirmiert032 worden, nämlich dass sie Ritter der Jungfrau Maria des Deutschen Hauses oder Ordens heißen, einen weißen Mantel und ein schwarzes Kreuz darauf033, darunter aber schwarze Röcke tragen und ihre Bärte so behalten sollen, wie sie die zuvor gehabt haben, und niemand als nur Deutsche darin aufgenommen worden sind etc.
Danach haben sie unter sich einen Großmeister gemacht, wie jetzt noch Erzherzog MAXIMILIAN VON ÖSTERREICH034 des Ordens Meister035 ist, auch besondere gradus036 der Balleien und Komture, von denen etliche Hauskomture genannt werden. Und wenn sie sich weiland in den Orden begeben haben, haben sie besonders geloben müssen der Armen zu warten und wider die Heiden und Türken ernstlich zu streiten, wo ihnen dies befohlen würde. Darauf musste einer ein Handgelöbnis037 tun und kniend zwei Finger aufs Evangelium oder Ordensbuch legen und schwören, gehorsam, keusch und in williger Armut ohne Eigentum zu leben, die Armen zu pflegen und wider den Türken zu fechten, und was dergleichen bei Einsetzung der neuen Ordensherren vorgekommen.


SLEIDAN lib.20
In hocordine semper
desiderat cir ordo


Wie es aber jetzt geht, was sie schwören und halten, sagt SPANGENBERG, mögen sie am besten wissen, denn da muß freilich ein jeder selbst sein eigenes Werk prüfen, dass er es mit seinem Gewissen verantworten kann und es ihm rühmlich sein möge.

Was nun unsern verstorbenen seligen Landkomtur betrifft, haben wir zum Teil gehört, wie er sich in seiner Jugend als ein williger Kämpfer und Kriegsmann wider den Türken und sonst hat brauchen lassen. Und mir wurde berichtet, dass er auch den Armen viel Gutes getan hat, sich gastfrei und mildreich gegen arme Studenten038, abgebrannte Leute und andere erzeigte. Auch hat er, weil Gott ihn mit Reichtum gesegnet hat, in seinem Testament nicht allein angeordnet, dem Orden eine ansehnliche Summe zum Türkenkriege auszuteilen zur Erinnerung daran, wozu ihr Orden vornehmlich gestiftet sei, sondern auch seinen armen Freunden vom Adel und andern zum Studieren, den Predigern, Schuldienern, Armen und Schülern etwas Stattliches bei seiner Leichbestattung zu geben.
Es hat aber der Sohn Gottes unseren seligen Landkomtur auch in sein Gnadenreich berufen und ihm das geistliche Leben gegeben, indem er ihn durch die Taufe neu geboren und zum Christen- und Gnadenkind aufgenommen hat, sein Wort hören und lernen lassen, wodurch er auch neuen motus039 bekommen hat. Wie sein Seelsorger, Herr ANTON DURRER, Pfarrer zu Groß Rodensleben, im Beisein des Herrn Komturs HENNING VON BRITZKE040 und HEINRICH MYHE041 berichtet hat, ist er, der Herr Landkomtur seligen Gedächtnisses, fleißig zur Kirche gegangen, so viel besonders in den letzten Jahren seiner Schwachheit halber geschehen mochte, wo er dann barhäuptig die Predigt mit Andacht gehört und sich mit dem Pastor gern conferiert042 hat.
Und wenn er auch vom Papsttum noch etwas an sich gehabt hat, so dass er im Jahr nur einmal und immer am Gründonnerstag043 communiciert044 hat, (welches doch an sich nicht unrecht ist, wenn man nicht ein Opus operatum045 daraus macht). Jedoch wenn ihm der Pfarrer aus Gottes Wort Bericht getan hat über das, was er gefragt und woran er etwa gezweifelt hat, hat er sich fein unterweisen lassen.
Des Herrn Dr. SACK046 Postille und andere gute Bücher hat er gern und so fleißig gelesen, dass es billig zu rühmen ist. Und so viel in dieser Schwachheit möglich ist, hat er sich in seinem Leben mäßig und eingezogen gehalten, ist kein Flucher oder Lästerer, kein Säufer oder Spieler gewesen, sondern so viel mir kund getan, hat er sich vernünftig und ehrlich verhalten. Ist etwas von menschlicher Schwachheit mit unterlaufen, das ich nicht weiß, wird er es ohne Zweifel erkannt und neben anderen, seinen angeborenen und täglichen Sünden, Gott abgebeten und wahre Buße getan haben, so dass es ihm an dem Reich der Glorie047 unschädlich sein wird, wovon wir hernach noch sagen wollen.


SECUNDA PARS 048
...
Hiergegen ist nun die päpstliche Lehre nicht allein de debitatione049, sondern dass neben dem Glauben auch die Werke, und also fides caritate fomata050, wie sie reden, das Mittel sein solle, wodurch wir den werten Schatz, Christum und seine Wohltat, ergreifen, Wie die heutigen Jesuiten051 lehren, dass wir nach dem aufgesteckten Kleinod, in den Schranken dieses Lebens, mit unsern guten Werken danach laufen sollen, damit wir das Kleinod ergreifen mögen. Nein, non est currentis, sed credentis. Tantum crede052, sagt CHRISTUS, glaube nur. LUKAS 6. Ad firmandum cor sincerum. Sola fides sufficit053.
Daher ist auch falsch und lästerlich, was SPANGENBERG referiert 054, dass, wenn man vor Zeiten einen Deutschen Ordensherrn im Papsttum eingesegnet hat, man zuvor Messe gehalten hat, das Schwert, die Sporen, den Schild, den Mantel und alles mit Weihrauch beräuchert und mit Weihwasser besprengt, und dann dem neuen Ordensherrn dasselbe angelegt und gesagt: Das Kreuz und Kleid geben wir dir, und so du tust, was du gelobt hast, versprechen wir dir das ewige Leben. Ach nein, es ist mit unserm Tun verloren055. Sondern CHRISTUS allein hat es für uns getan, er ist die Auferstehung und das Leben, wer an ihn glaubt, der soll ewig leben. Und St. PAULUS Epheser 2 sagt: Aus Gnaden seid ihr selig geworden durch den Glauben, und dieses nicht aus euch, nicht aus den Werken, deren sich jemand rühmt, sondern Gottes Gabe ist es.


Accomodatio056.

In dieser Lehre ist nun der selige Herr Landkomtur zu uns getreten und deshalb den päpstlichen wie auch besonders den CALVINschen056 Irrtümern von Herzen feindlich gewesen. Dazu hat er das Wort Gottes gehört, die Sakramente gebraucht und fleißig gebetet, und sich also als ein gläubiger Christ in seinem Leben erwiesen.

TERTIA PARS058

Darauf folgt nun zum Beschluss das dritte Stücklein, de fructu in nos redundante - was der selige Nutzen sei, den wir davon haben, wenn wir glauben, das CHRISTUS die Auferstehung sei.

...

ACCOMODATIO
ad defunctum
059

Was nun diesbezüglich unsern verstorbenen Herrn Landkomtur betrifft, so hat er sich, als er nicht allein alt und des Lebens satt geworden ist, sondern das Gesicht ihm abgelegt060 und die Kräfte schon schwächer geworden sind, wie es denn heißt: Senctus ipsa morbus061, dass sich im Alter viel beschwerliche Gäste eingefunden haben, auch seiner Sterblichkeit erinnert und dass dies der Weg aller Welt und dem Menschen ein Gesetz ist, einmal zu sterben und hat sich beizeiten dazu gefasst gemacht. Er hat nicht allein schon vor etlichen Jahren062 sein Testament gefertigt, wie es nach seinem Tode soll gehalten werden, sondern hat sich auch bereits vor zwei Jahren seinen Sarg063 machen lassen und zu Bergen auf dem Komturhof in die Kirche gesetzt, wo er ihn, so oft er zur Predigt gekommen ist, conspectu064 gehabt. Er hat sich hier im Dom sein Begräbnis bestellt065. Einmal, als ich bei ihm eingekehrt war, hat er mir gesagt, dass er sich hier im Dom wollte begraben lassen. Damit hat er sich seiner Sterblichkeit erinnert und das letzte Stündlein erwartet, woran er denn recht, christlich und wohl getan hat. Denn wie der Poet sagt:
Certa dies nulli est, mors certa, incerta sequentum
Turba, locet tumulum, qui sapit, ante sibi
066.

Und da es nun zur letzten Schwachheit gekommen und er am Neujahrstag krank geworden ist, hat er kurz zuvor in den heiligen Weihnachten communiciert. Seine Krankheit ist ein Stück vom Schlag gewesen, so dass er seit der Zeit nicht aus der Stube kommen konnte. Er hat sich deswegen aus der Postille des seligen Dr. SACK vorlesen lassen. Als der Pfarrer ihn getröstet, an sein Glaubensbekenntnis erinnert und ihn gefragt hat, ob er sich auch in Gottes Willen zufrieden geben wollte, wenn er ihn abfordern würde, hat er selber feine Sprüche zu sagen gewusst, sich vor dem Tod nicht gefürchtet, sondern gesagt: Ich bin alt genug und will gerne sterben, wenn Gott es will; ich fürchte mich nicht vor dem Tod, denn CHRISTUS ist mein Leben, Sterben ist mein Gewinn. PHILIPPER 1. JACOBUS 19. JOHANNES 11.
Am 23. März067, am Sonnabend vor Palmarum068, als wir das Fest MARIÄ Verkündigung069 gefeiert haben, hat ihn am Abend nach 9 Uhr der Schlag hart getroffen und die rechte Seite gelähmt. Der Pfarrer wurde eilends geholt und hat gefunden, dass er schwerlich reden könnte. Die Sprache hat sich aber wieder so weit eingefunden, dass er guten Bescheid gegeben hat, als der Pfarrer ihn abermals an alle drei Artikel seines Bekenntnisses erinnert hat, besonders an die Vergebung der Sünden und das ewige Leben. Er hat auch erklärt, dass er mit niemandem zu tun070, sondern jedermann vergeben hätte. Er hätte sein Testament gemacht, bei dem es bleiben sollte. Am Sonntagmorgen hat er zwar noch hören, aber nicht mehr reden können, bis auf den Dienstag in der Marterwoche071.
Als er gegen Abend vom Pfarrer noch einmal gefragt wurde, ob er auf CHRISTUS leben und sterben wollte, hat er sich noch mit Ja erklärt. Danach haben sie miteinander gebetet. Und ob es wohl an des Medici072 Herrn Dr. COPPI Fleiß, menschlichen Mitteln und Wartung nicht gemangelt hat, weil besonders die Hausfrau HEINRICH MYHES, die angenommene Tochter des Bruders des seligen Herrn Landkomturs, wie sie mir genannt worden ist, großen Fleiß bei ihm getan hat, so ist doch menschliche Hilfe vergebens gewesen, und wie schon gesagt, ist der Herr Landkomtur unter dem Gebet am Abend um 9 Uhr am Dienstag in der Marterwoche sanft und selig entschlafen.
Und er hat nun das zu genießen, wovon der erklärte Text sagt, dass er nun mit CHRISTUS in Ewigkeit lebt und nimmermehr stirbt, und der Sohn Gottes wird ihn auch am Jüngsten Tag aus der Erde wieder auferwecken zur ewigen Freude und Herrlichkeit. Wozu uns allen verhelfen wolle die Heilige Dreifaltigkeit, hochgelobt in Ewigkeit,
A M E N.


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Quelle

Philipp Hahns Leichpredigt auf Johann von Lossow (1605)
In: PHILIPP HAHN: Wernigeröder Leichpredigten. Teil II. Predigt III. S. 61-85


Anmerkungen


001 Die theologischen Passagen der Predigt wurden gekürzt, Schreibweise und Wortstellung dem gegenwärtigen Gebrauch angeglichen. [Zurück]
002 Einleitung [Zurück]
003 OFFICIANT: Beamter [Zurück]
004 VERLEBEN: alt werden [Grimm: DWB] [Zurück]
005 SENIOR hier nicht "Ältester" im Domkapitel, sondern "alter Herr" [Zurück]
006 Kommenden Lucklum bei Braunschweig und Bergen bei Seehausen/Börde [Zurück]
007 TERMIN VITAE: Ziel des Lebens [Zurück]
008 Er ging dahin und starb in einem guten Alter [Zurück]
009 PROPOSITIO: Gliederung [Zurück]
010 Erster Teil [Zurück]
011 USUS I. PARTIS: Gebrauch, Anwendung des 1. Teils [Zurück]
012 Anwendung auf den Verstorbenen [Zurück]
013 Woche des Fastens der Katholiken vor Ostern [Zurück]
014 richtig: Altenklitsche im Jerichower Land / Elbe-Havel-Winkel a href=#EN014> [Zurück]
015 Familie von RANDOW in Zabakuck im Elbe-Havelwinkel unweit von Altenklitsche [Zurück]
016 Gedächtnis und Urteilsvermögen [Zurück]
017 schlicht und angemessen. [Zurück]
018 SCHLECHT: auf wesen, sinn, verstand, verhalten, character, äuszere haltung, lebensführung bezogen (in neuerer sprache gewöhnlich schlicht, abgesehen von der reimformel schlecht und recht, die auf diesem vorstellungsgebiete besonders häufig angewandt wird). der gebrauch von schlecht geht hier in älterer sprache über das unserm schlicht gebliebene bedeutungsgebiet hinaus, wenn es geradezu für 'gerecht, zuverlässig' u. ähnl. steht, wobei die vorstellung der einfachen, ungekünstelten, nicht verbildeten sinnesart nicht hervorzutreten braucht. [Grimm: DWB] 18 HOFFART:äuszere pracht, aufwand [Grimm: DWB] [Zurück]
019 homo antiqua virtute & fide [Zurück]
020 ein Mann in Tugend und Glauben [Zurück]
021 ALBRECHT ALCIBIADES, Markgraf von Brandenburg-Kulmbach unternahm im April 1553 einen Fehdezug im Stift Bamberg, überfiel am 16.04. die Stadt Bamberg, besetzte danach die Altenburg, wendete sich gegen Nürnberg. "Auch Schweinfurt, obgleich eine Reichsstadt, trug er keine Bedenken zu besetzen..." [LEOPOLD RANKE: Deutsche Geschichte in Zeitalter der Reformation. Band 6. Gutenberg Verlag. Wien / Hamburg / Zürich [o.J.] S.296] [Zurück]
022 Sievershausen, zwischen Einbeck und Holzminden [Zurück]
023 eingesetzt [Zurück]
024 Den katholischen Domkapitularen, die sich der Reformation widersetzten. [Zurück]
025 auch: Deutscher Orden [Unser Lieben Frauen von Jerusalem], Deutschritterorden, Brüder vom Deutschen Hause, Mantelherren... [Zurück]
026 SPANGENBERG war ein bemerkenswerter Mann: Theologe,, Historiker, Moralist, Musikwissenschaftler, und Meistersinger - ein Universalgelehrter und Erfolgsschriftsteller. 1605 war er erst unlängst gestorben. 1591 hat er bei MICHAEL SCHMUCK in Schmalkalden einen Adelsspiegel drucken lassen, 1594 kam der Andere Teil des Adelsspiegels auf den Büchermarkt. Wenn der Adelsspiegel in Gelehrtenkreisen als sein bedeutendstes Werk gerühmt wird, hatte er doch zu Lebzeiten beim breiten Publikum mit seinen moralischen Schriften den größeren Erfolg. Das Büchlein Von Frau Hoffart, und ihren Töchtern. Samt treuer Warnung, sich mit Ernst vor ihnen zu hüten, erschien bei GAUBISCH in Eisleben in drei Auflagen - 1556, 1565 und 1569. Man las SPANGENBERGs Schriften auch auf dem Lande. Im Pfarrhaus der evangelischen Kirche in Kalbe/Milde ist die Privatbibliothek des Pastors und Inspektors ELIAS HOFFMANN (+ 1579) erhalten geblieben. SPANGENBERG belegt mit 50 Büchern den Platz 6 nach MATTHIAS FLACIUS (125), MARTIN LUTHER (105), PHILIPP MELANCHTHON (87), JOHANN WIGAND (70) und GEORG MAJOR (56). Als der bibliophile Pastor HOFMANN starb, hatte sein publizierender Amtsbruder den Höhepunkt des Schaffens noch gar nicht erreicht. [Zurück]
027 JOHANNES SLEIDANUS (eigentlich PHILIPPI oder PHILIPPSON; 1506- 1556):. Geschichtsphilosoph und Historiker. Studierte in Lüttich, Köln, Löwen, Paris und Orléans die Rechte, war Professor des Rechts in Straßburg und dann diplomatisch tätig in königlich-französischen und kirchlichen Missionen. Hauptschriften: De statu religionis et rei publicae Carolo V. Caesare commentarii (Über den Zustand der Religion und des Staates unter dem Kaiser Karl V.), 1555 (ständig vermehrt und fortgesetzt), 1785-86, deutsch 1771-73 von J. S. SEMLER in 4 Bdn., wichtiges Quellenwerk zur Reformationsgeschichte; De quattuor monarchiis, 1556 (ein Lehrbuch der Weltgeschichte unter dem Gesichtspunkt der biblischen Lehre von den vier Weltreichen). Ausgaben: Opuscula, Hannover 1608 (ed. Putschius); Briefwechsel, Straßburg 1881 (ed. Baumgarten). Literatur: H. BAUMGARTEN, Über Sleidans Leben und Briefwechsel, 1898; A. HASENCLEVER: Sleidanus-Studien, 1905; W. FRIEDENSBURG, JOHANNES: Sleidanus, der Geschichtsschreiber und die Schicksalsmächte des Reformationszeit, 1935; W. SIEBEL, Der Geschichtsschreiber der Reformation. Zur Erinnerung an seinen Todestag am 30. Oktober 1556, Düsseldorf 1957 (= Monatshefte für evangelische Kirchengeschichte des Rheinlandes. 6. Jg., H.1/2); E. VAN DER VEKENE, Johann Sleidan, Bibliographie seiner gedruckten Werke und der von ihm übersetzten Schriften von PHILIPPE DE COMINES, JEAN FROISSART und CLAUDE DE SEYSSEL ; mit einem bibliographischen Anhang zur Sleidan-Forschung, Stuttgart 1996. [Quelle:www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/philo/galerie/neuzeit/sleidan.htm] [Zurück]
028 HEINRICH IV. (1050-1106}: Sohn HEINRICHS III. Römischer Kaiser und deutscher König. Wahl zum König 1053, Krönung 1054. Zur Zeit seiner Regentschaft Aufstand der Sachsen - 1075 niedergeschlagen. Investiturstreit mit dem Papst. 1077 Gang nach Canossa. Gegenkönig RUDOLF VON RHEINFELDEN. HEINRICH lässt WIBERT VON RAVENNA zum Papst KLEMENS III. wählen. Der krönt ihn 1084 in Rom zum Kaiser. 1098 Ächtung seines aufständischen Sohnes KONRAD. HEINRICH lässt seinen Sohn HEINRICH (V.) zum König wählen. 1104 Aufstand dieses Sohnes. [dtv-Lexikon 1992. Bd. 8] [Zurück]
029 GOTTFRIED VON BOUILLON (um 1060-1100):. Nahm mit 20.000 Mann am ersten Kreuzzug teil. Erstürmte 1099 Jerusalem. Regierte den Kreuzfahrerstaat als "Vogt des Heiligen Grabes" [dtv-Lexikon 1992. Bd.7] [Zurück]
030 SYRISCHE SPRACHE: zum aramäischen Sprachzweig der semitischen Sprachen gehörende Sprache. Durch das Christentum wurde sie zur Schriftsprache aller seiner Bekenner im aramäischen Gebiet mit Ausnahme der Melchiten in Palästina. [Brockhaus]. Im 16. Jahrhundert war der Name Palästina für das "Heilige Land" der Juden, Christen und Muslime noch nicht gebräuchlich; Syrisch steht hier wohl für Arabisch. [Zurück]
031 Urban II.: Papst (1088-1099), ursprünglich ODO VON CHÂTILLON (oder LAGERY), *1035, + 29.07.1099; förderte konsequent die mittelalterliche Kirchenreform (gregorianische Reform; Gregor VII.); rief die abendländische Christenheit 1095 zum ersten Kreuzzug auf; Seliger, Tag: 29.07. [PC-Brockhaus] [Zurück]
032 confirmiert: befestigt, bestätigt [Zurück]
033 Darum auch "Mantelherren". " MANTELHERR: mantelherren hieszen die teutschen ritter vor diesem die anno 1188 aufgekommen." [Grimm: DWB] [Zurück]
034 MAXIMILIAN I. Erzherzog von Österreich 1590 - 1618. Dritter Sohn Kaiser MAXIMILIANS II., geb. 12.10.1558. 1584 Aufnahme in den Orden, 1585 Wahl zum Koadjutor des Hochmeisters. 1587 Wahl zum König von Polen, trat aber das Amt nicht an. 1590 Hochmeister. Tod in Wien, begraben in Innsbruck. [Zurück]
035 Hoch- und Deutschmeister [Zurück]
036 Ränge der Balleien und Komture: Die Ränge der Ordensleute sind bekannt (Ritterbrüder, Priesterbrüder, Laienbrüder; in der Hierarchie aufsteigend: Brüder - Hauskomture und Komture einer Kommende - Landkomture einer Ballei [vor der Wahl und Vereidigung zum Landkomtur "Ballei-Statthalter", davor "Balleiverwalter"] mit ihren Ratsgebietigern - Hoch- und Deutschmeister mit seinen Ratsgebietigern (Oberster Marschall, Oberster Trapier-Treßler, Oberster Spitler. Weniger bekannt ist eine Rangordnung der Kommenden, gemeint sind wohl "Häuser" (Komtureien ohne vollzähligen Konvent) - Kommenden (mit Konvent) - Sitz des Landkomturs - Sitz des Hoch- und Deutschmeisters. [Zurück]
037 vermutlich Schwur in die Hände der ihn in den Orden aufnehmenden und einkleidenden Ritterbrüder der Ballei [Zurück]
038 STUDENTEN: Vermutlich gehörte dazu auch FRIEDRICH HORTLEDER aus Ampfurth. Wenn er als Student von Ampfurth nach Helmstedt wanderte, bedeutete ein Besuch beim alten LOSSOW in der Kommende Bergen nur einen kleinen Umweg. Vielleicht waren es sogar die Erzählungen des Ritters über seine jugendlichen Heldentaten, die sein Interesse an der Geschichte des deutschen Religionskrieges im 16. Jahrhundert weckten und erste Anregungen für sein umfangreiches, unvollendetes Werk lieferten: Handlungen und Ausschreibungen von den Ursachen des teutschen Krieges 1522 -1545 (1617/18). HORTLEDER studierte in Helmstedt und Jena, er wurde später Rat am Hof des Herzogs von Weimar. [M. WIEHLE: Bördepersönlichkeiten. S.78f.] HORTLEDERS Eltern waren höchstwahrscheinlich der bürgerliche Hauptmann des Grafen VON DER ASSEBURG, VALTIN HORTLEDER, dessen Grabdenkmal in der Ampfurther Kirche als Sterbedatum den 18.01.1591 nennt, und dessen schon 1588 verstorbene Ehefrau SABINA, geb. DOBENECKER. [HEINRICH BERGNER: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Wanzleben. Halle 1912. S.21f.] [Zurück]
039 MOTUS: Antrieb, Bewegung, Anregung [Zurück]
040 H. VON BRITZKE (1546-1611): Einkleidung 1576 zu Lucklum, 1579 Komtur in Buro, 1599 Koadjutor [Vertreter und designierter Nachfolger] des Landkomturs, 1606 Landkomtur, 1611 gestorben in Bensdorf. [Zurück]
041 H. MYHE: Verwalter des Kommendehofs Bergen, Besitzer des Hofes 1605 bis 1617 als Ehemann der Erbin J. V. LOSSOWS, MAGDALENA (von seinem Bruder CHRISTOPH VON LOSSOW adoptiert). [Zurück]
042 CONFERIEREN: beraten [Zurück]
043 GRÜNDONNERSTAG: Donnerstag vor Ostern [Zurück]
044 COMMUNICIEREN: das Abendmahl empfangen [Zurück]
045 Opus operatum: eine große Angelegenheit [Zurück]
046 SIEGFRIED SACK, erster evangelischer Domprediger in Magdeburg. Gestorben 1598. PH. HAHN wurde sein Nachfolger. [Zurück]
047 GLORIE: Ruhm, Glanz; Heiligenschein [Zurück]
048 2. Teil [Zurück]
049 DE DEBITATIONE: von der Schuld [Zurück]
050 der von der Wohltätigkeit bestimmte Glaube [Zurück]
051 JESUITEN: Der Hinweis lässt vermuten, dass dieser Orden um die Wende vom 16. zum 17. Jh. auch im Magdeburgischen aktiv war. Das Erzbistum Magdeburg war zweifellos ein lohnendes Ziel, wenn die Gegenreformation im Nordosten Deutschlands Erfolg haben sollte. Auszuschließen ist es nicht, dass die alten Domherren und Ordensritter geheime Verbindungen zum Papst pflegten, die durch die Jesuiten vermittelt wurden. Die Akten des Ordens Jesu könnten darüber Auskunft geben. [Zurück]
052 Das ist keine Sache des Tuns, sondern des Glaubenden. Also glaube!X [Zurück]
053 Zur Stärke gehört ein aufrechtes Herz, der Glaube allein genügt. [Zurück]
054 berichtet [Zurück]
055 An unserem Tun ist nichts gelegen. [Zurück]
056 ACCOMODATIO: Anwendung [Zurück]
057 JOHANNES CALVIN (1509-1564): französisch-schweizerischer Reformator. 1533 Flucht aus Paris. 1535 Basel, 1536 mit G. FAREL Aufbau der Genfer Kirche. 1538 ausgewiesen. 1540 Bürgerrecht in Straßburg. 1541 Rückruf nach Genf, auf strenge Gemeindezucht angelegte Kirchenordnung (Ordonnances ecclésiastiques). Ende des Kampfes zwischen Anhängern und Gegnern Calvins 1555. Gedanke der Prädestination, die zu rastloser Tätigkeit treibt - aus dem Erfolg des Menschen Rückschluss auf seine Erwählung. [PC- Brockhaus 2004] [Zurück]
058 3. Teil [Zurück]
059 ACCOMODATIO AD DEFUNCTUM: Anwendung auf den Verstorbenen [Zurück]
060 Er hat das Augenlicht verloren. [Zurück]
061 Alt sein ist selbst eine Krankheit. [Zurück]
062 1594 [Zurück]
063 SARG für grabplatte, grabstein, oft mit inschrift [Grimm: DWB]. Dieser "Sarg" befindet sich seither in der Kapelle in Bergen. Vermutlich wurde er in der Werkstatt des Magdeburger Bildhauers SEBASTIAN ERTLE geschaffen, wie auch die Platte des domkapitularischen Hauptmanns MELCHIOR VON ARNSTEDT (gest. 1606) in der Jerichower Stadtkirche - ERTLE schuf die einander sehr ähnlichen Altarepitaphien ARNSTEDT und LOSSOW. Die Kanzel im Magdeburger Dom von seiner Hand entstand bereits1595/97. [Zurück]
064 vor Augen [Zurück]
065 Tatsächlich hatte Lossow in seinem Testament verfügt, er wünsche zwar sein Grab im Magdeburger Dom, falls er aber in Bergen oder Lucklum sterben sollte, wolle er an seinem Sterbeort begraben werden. [Zurück]
066 Gewiss ist der Tod, doch ist keinem gewiss sein Tag, ungewiss ist der Tage noch folgende Schar, jedoch kann man beizeiten seinen Grabhügel bestimmen, so wie man ihn mag [Zurück]
067 Julianischer Kalender [Zurück]
068 PALMARUM: Palmsonntag, Sonntag vor Ostern [Zurück]
069 VERKÜNDIGUNG MARIÄ: im Neuen Testament (Lukas?1, 26?38) die Mitteilung des Engels GABRIEL an MARIA über die Empfängnis JESU (Englischer Gruß: Ave-Maria); als Thema der christlichen Kunst schon im 5.?Jh. belegt. [PC-Brockhaus] [Zurück]
070 eine "offene Rechnung" hätte [Zurück]
071 PASSIONSWOCHE: Woche vor Ostern. "MARTERWOCHE: woche des leidens Christi, und woche in welcher dasselbe begangen wird; marterwoche, karwoche, [Grimm: DWB] [Zurück]
072 MEDICUS: Arzt [Zurück]

Deutscher Orden
Ballei Sachsen im 16. Jh.
Johann v. Lossow
Otto v. Blanckenburg
Abkürzungen und Sigel
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Literatur
Denkmäler

Letzte Änderung 14.02.2007